Doppel-Gold durch Reiter und Schütze - Kerber im Finale
Rio de Janeiro (dpa) - Die Dressurreiter und Sportschütze Henri Junghänel haben Deutschland am siebten Wettkampftag der Olympischen Spiele zwei weitere Goldmedaillen beschert. Auch Miriam Welte und Kristina Vogel sorgten mit Bronze im Teamsprint für eine Verbesserung des deutschen Medaillenspiegels.
Im Bahnrad-Rennen um den dritten Platz waren die London-Olympiasiegerinnen in Rio schneller als das australische Duo. Nach ihrem Halbfinal-Erfolg hat auch Tennisspielerin Angelique Kerber mindestens die Silbermedaille sicher. Diskuswerfer Robert Harting erlebte in Rio dagegen eine riesige Enttäuschung.
Wegen eines Hexenschusses war der 31-Jährige in der Qualifikation chancenlos und schaffte es nicht unter die besten zwölf Athleten ins Finale. Die andere deutsche Goldfavoritin in der Leichtathletik, Kugelstoßerin Christina Schwanitz, schaffte das dagegen locker. 19,18 Meter im ersten Versuch reichten. Am Samstag kämpfte die Weltmeisterin um ihren ersten Olympiasieg.
Auch Kerber war am Freitag erfolgreich. Die Weltranglisten-Zweite besiegte die Amerikanerin Madison Keys 6:3, 7:5. Am Samstag spielt Kerber gegen Überraschungsfinalistin Monica Puig aus Puerto Rico um die Goldmedaille.
Davon hat Isabell Werth nach dem Triumph mit dem Dressur-Team bereits sechs Stück. Die 47-Jährige aus Rheinberg ist nun die erfolgreichste Reiterin der Olympia-Geschichte. Zum Quartett gehörten zudem Kristina Bröring-Sprehe aus Dinklage mit Desperados, Dorothee Schneider aus Framersheim mit Showtime und Sönke Rothenberger aus Bad Homburg mit Cosmo. Silber ging an Großbritannien, Bronze an die USA.
Schütze Junghänel hatte sich am Morgen Gold gesichert - und dachte anschließend direkt ans Karriereende. „Ich muss überlegen, ob das nicht vielleicht sogar der Schlusspunkt ist“, sagte der 28 Jahre alte Debütant nach der Siegerehrung. Der Hesse hatte sich souverän zur Goldmedaille geschossen und mit olympischem Rekord von 209,5 Punkten den Sieg vor dem Südkoreaner Kim Jonghuyn und dem Russen Kirril Grigorian geholt.
Auch Kristina Vogel und Miriam Welte hatten Grund zum Feiern. Mit der Winzigkeit von 22 Tausendstelsekunden Vorsprung holte sich das Duo die Bronzemedaille im Teamsprint der Bahnrad-Wettbewerbe. Kurios lief es für den deutschen Bahnrad-Vierer. Trotz deutschen Rekords reichte es am Ende nicht für die Finalläufe. Das Team wurde in 3:56,903 Minuten gestoppt und verbesserte die eigene Bestmarke von der WM 2015 um zwei Zehntelsekunden. Das Highlight war aber die große Weltrekord-Show von Bradley Wiggins und Co. Gleich zweimal fuhren die Briten zu einer neuen Bestzeit, im Finale sprinteten sie in 3:50,265 Minuten zum Sieg. Das fünfte Olympia-Gold für Wiggins war perfekt.
Auch die deutschen Fußballerinnen kommen einer Medaille immer näher. Das Team von Bundestrainerin Silvia Neid kam am Freitag in Salvador zu einem 1:0 (0:0) gegen China. Den einzigen Treffer erzielte Melanie Behringer in der 76. Minute. Als nächstes treffen die DFB-Frauen am Dienstag auf Kanada oder Frankreich, die in der Nacht zum Samstag gegeneinander spielten.
Eine Runde weiter sind auch Deutschlands Tischtennis-Damen. Durch das 3:0 im Auftaktmatch gegen die USA steht die Auswahl von Bundestrainerin Jie Schöpp im Viertelfinale. Nächster Gegner für die an Nummer drei gesetzten Europameisterinnen ist in der Runde der besten Acht am Samstagabend (Ortszeit) Hongkong.