DOSB-Chef zur Olympia-Bewerbung: „Mobilisierungsproblem“
Berlin (dpa) - Michael Vesper hat als Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) für die Vorteile bei einer erfolgreichen Olympia-Bewerbung von Berlin und Hamburg für 2024 oder 2028 geworben.
Man müsse der Bevölkerung die Ängste nehmen, dass Spiele eine Stadt „ruinieren“ könnten. Das Gegenteil sei der Fall, sagte Vesper im Interview des „Tagesspiegel“. Es sei Aufgabe beider Städte, ihre Bevölkerung vom Nutzen Olympias zu überzeugen. In Berlin oder Hamburg würde nicht nur die Infrastruktur, sondern auch der Breitensport von Olympischen Spielen profitieren.
Olympische Spiele zu organisieren sei eine große Herausforderung. „Aber wir sind doch in Deutschland in der Lage, so etwas finanziell nachhaltig zu organisieren. Das kann aber nur gelingen, wenn man es transparent tut, alles veröffentlicht, was wichtig ist, indem man Argumente liefert und Ängste nimmt“, meinte Vesper.
„Das Problem ist immer die Zustimmung vor Ort“, räumte Vesper ein. „Und wenn Sie sehen, dass in München bei der Wahlbeteiligung von 29 Prozent 48 Prozent dafür und 52 Prozent dagegen waren, heißt das 15 Prozent aller Wahlberechtigten haben es letztlich entschieden, weil sie als Gegner zur Abstimmung gegangen sind. Es ist ein Mobilisierungsproblem“, sagte Vesper mit Blick auf die Ablehnung der Winterspiele-Bewerbung 2022 in München. Er wisse aus seiner politischen Karriere, dass es immer leichter sei, gegen etwas zu mobilisieren als dafür.