Enttäuschung in Spanien - Wut auf IOC

Madrid (dpa) - Das Debakel der Madrider Olympia-Kandidatur für die Spiele 2020 hat in Spanien Ratlosigkeit und Enttäuschung ausgelöst. Kronprinz Felipe sagte, er sei „unendlich traurig“. Der Thronfolger forderte die Spanier aber auf, den Mut nicht zu verlieren.

Die spanische Sportpresse reagierte auf die Vergabe der Spiele an Tokio mit wütenden Angriffen auf das Internationale Olympische Komitee (IOC). „Madrid hat Verstand, das IOC nicht“, titelte die Sportzeitung „As“. Das Konkurrenzblatt „Marca“ meinte: „Das IOC lehnt das (Madrider) Prinzip der Sparsamkeit ab und votiert für die Verschwendung von Investorengeldern.“

Die spanische Hauptstadt, die bereits mit ihren Bewerbungen für die Spiele 2012 und 2016 gescheitert war, hatte sich diesmal besonders große Hoffnungen gemacht. Nach dem überraschenden Scheitern Madrids in der ersten Abstimmungsrunde suchten die Spanier nach Gründen. „Die Niederlage zeigt, dass Spanien in der Welt an Einfluss verloren hat“, schrieb die Zeitung „El Mundo“.

Demgegenüber meinte „El País“: „Das im Überfluss schwelgende IOC wertete die Austerität der Madrider Kandidatur als ein Zeichen von Schwäche.“ Ministerpräsident Mariano Rajoy, der der spanischen Delegation beim IOC-Treffen in Buenos Aires angehört hatte, betonte: „Das Resultat gefällt uns nicht. Aber so ist das Leben. Im Sport verliert man mal und mal gewinnt man.“