Madrid will Olympia-Fiesta mit Low-Budget-Bewerbung

Buenos Aires (dpa) - Im Endkampf um die Olympischen Spiele 2020 hat Madrid seine Low-Budget-Bewerbung als finanziell vernünftige und sichere Wahl positioniert.

Mit einer stimmungsvollen Abschluss-Präsentation und Unterstützung aus dem Königshaus baten die Spanier die 125. IOC-Vollversammlung in Buenos Aires um den Zuschlag für eine Olympia-Fiesta in der spanischen Hauptstadt. Nach der Final-Niederlage bei der Vergabe der Spiele 2016 gegen Rio mache der dritte Versuch, Olympia-Gastgeber zu werden, „jetzt mehr Sinn denn je“, erklärte Spaniens Kronprinz Felipe, 1992 bei den Barcelona-Spielen als Segler selbst dabei.

Premierminister Mariano Rajoy bemühte sich, überzeugende Argumente gegen die spanische Wirtschaftskrise und eine Arbeitslosenquote von 26,3 Prozent zu finden. „80 Prozent der notwendigen Investitionen sind bereits getätigt. Wir können diese Spiele ohne jegliches Risiko für die olympische Bewegung abliefern“, proklamierte Rajoy. „Wir sind auf dem Weg uns wirtschaftlich zu erholen. Madrid macht mehr Sinn denn je.“ Das Team Madrid 2020 verkaufte seinen Etat in Höhe von 1,9 Milliarden Dollar notgedrungen als Gegenentwurf zum olympischen Gigantismus.

„Die Spiele sind bezahlbar und gleichzeitig ein verantwortungsbewusstes Modell für die Zukunft“, ergänzte Kronprinz Felipe. Von den 35 Wettkampfstätten sind 28 bereits vorhanden, drei sind temporär geplant, nur vier müssten neu gebaut werden. Im Fußball-Tempel Bernabéu soll das Finale des Olympia-Turniers gespielt werden.

Bei einer Nachfrage zur wenig überzeugenden Aufklärung des Dopingskandals „Operación Puerto“ stützte sich Bewerbungschef Alejandro Blanco auf das spanische Anti-Doping-Gesetz. Den Fall Puerto habe es nur gegeben, weil die Regierung so hart gegen Doping vorgehe, so Blanco.

Spanien wäre nach Barcelona 1992 zum zweiten Mal Olympia-Gastgeber. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wird um 22.00 Uhr den Gastgeber der Spiele 2020 bekanntgeben. Neben Madrid bewerben sich Tokio und Istanbul.