Firma soll für Panne bei Olympia-Personal zahlen

London (dpa) - Für die Pannen bei der Suche nach Sicherheitspersonal für die Olympischen Spiele will Großbritanniens Premierminister David Cameron die Sicherheitsfirma G4S zur Kasse bitten.

„Firmen, die ihre Verträge nicht erfüllen, müssen zahlen“, sagte Cameron in London nach einer Sitzung mit Innenministerin Theresa May und Sportminister Jeremy Hunt. Der liberaldemokratische Abgeordnete Ian Swales erklärte, G4S hätte laut der mit dem Organisationskomitee LOCOG geschlossenen Verträge einen „Rolls-Royce-Service“ bieten müssen. Das Unternehmen habe seine Rechnungen um 198 Millionen Pfund (rund 240 Millionen Euro) nach oben geschraubt.

G4S sollte dem Abgeordneten zufolge zunächst 86 Millionen Pfund dafür bekommen, dass es die olympische Sicherheit mit eigenen Kräften abdeckt - etwa das Röntgen von Taschen und Abtasten von Gästen an den Eingangsschleusen. Als klar war, dass die ursprünglich geplante Zahl an Sicherheitsleuten nicht ausreicht und diese auf mehr als 10 000 verdoppelt werden musste, verlangte G4S wegen der zusätzlichen Belastung 284 Millionen Pfund.

„Wir hatten damals schon angenommen, dass da eine enorme Gewinnspanne für G4S drinsteckt“, sagte Swales. Aber man habe gedacht, dafür dann auch einen perfekten Service zu bekommen.

Das Unternehmen selbst hat „Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Sicherheitskräften“ eingeräumt. Das britische Militär muss nun 17 000 Soldaten zur Verfügung stellen. Der Börsenkurs von G4S, dem größten privaten Sicherheitsdienst der Welt, rutschte in den Keller.