Frankreich ermittelt wegen Olympia-Vergabe an Rio und Tokio

Paris (dpa) - Im Zusammenhang mit der Vergabe der Olympischen Spiele an Rio de Janeiro und Tokio ermittelt Frankreichs Justiz wegen Korruptionsverdachts gegen den Internationalen Leichtathletikverband (IAAF).

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Das bestätigte Franck Charon, Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft, in Paris.

Die Entscheidung für die Ermittlung um die Vergabe in den Jahren 2009 (Rio) beziehungsweise 2013 (Tokio) war bereits im vergangenen Dezember gefallen. Die Untersuchung sei in einem frühen Stadium.

„Es handelt sich um umfassende Ermittlungen“, sagte Charon. Ergebnisse ließen noch einige Monate auf sich warten. Sollten ausreichend Beweise vorliegen, werde Anklage erhoben. „Das wird allerdings noch einige Zeit dauern“, so Charon.

Zu einer möglichen Zusammenarbeit mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) wollte Charon sich nicht äußern. Das IOC hatte am Rande der Exekutivsitzung am Dienstag in Lausanne angegeben, es stehe in engem Kontakt mit den französischen Ermittlern seit Beginn der Untersuchung im vergangenen Jahr.

Im Doping- und Korruptionsskandal bei der IAAF sind der frühere Verbandschef Lamine Diack und dessen Sohn Papa Massata Diack im Visier der Ermittler. Der Senegalese Papa Massata Diack war als Marketing-Beauftragter für den Weltverband tätig und ist inzwischen lebenslang gesperrt worden. Diack senior hatte die IAAF 16 Jahre lang geleitet.