Hauptstadt oder B-Stadt: Chancen bei der Olympia-Vergabe
Düsseldorf (dpa) - Hauptstädte haben nicht unbedingt die besseren Chancen bei der Bewerbung um Olympische Sommerspiele.
Die Liste der bisher vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) vergebenen Sommerspiele - inklusive der 2016 in Rio de Janeiro und 2020 in Tokio stattfindenden Ausgaben - zeigt: Bei 29 Vergaben haben 18 Mal Hauptstädte den Zuschlag erhalten, immerhin aber elfmal nicht. Deshalb ist es keineswegs gewiss, ob der Hauptstadtfaktor für Berlin im nationalen Duell mit Hamburg und eventuell im weltweiten Wettbewerb um Olympia 2024 ein entscheidender Vorteil ist.
In Europa machten seit der Olympia-Premiere 1896 in Athen nur dreimal sogenannte B-Städte das Rennen: Antwerpen (1920), Amsterdam (1928) und München (1972). In den USA war die Kapitale Washington nie ein Thema - und wird es nach der Vorauswahl von Boston auch für 2024 nicht sein. 1904 war St. Louis Austragungsort, 1932 und 1984 Los Angeles sowie 1996 Atlanta.
Ausgeschlossen ist eine wiederholte Vergabe der Sommerspiele an eine Stadt nicht, wie nicht nur das Beispiel LA belegt: Athen (1896/2004), London (1948/2012) und Tokio (1960/2020) sind drei weitere Städte, die zweimal Schauplatz des größtes Sportereignisses der Welt waren. Berlin war 1936 schon einmal Olympia-Gastgeber.