Hörmann sieht keine Alternative zu Olympia-Bewerbungen
Willingen (dpa) - Bewerbungen um Großereignisse sind aus Sicht von DOSB-Präsident Alfons Hörmann zwingend notwendig, um den deutschen Leistungssport auch im Blick auf die Akzeptanz in der öffentlichen Wahrnehmung wieder aus seinem Tief herauszuholen.
„Es gibt für mich keine Alternative für Bewerbungen um die Ausrichtung Olympischer Spiele oder Weltmeisterschaften. Es geht um Impulse und Chancen für den deutschen Sport“, sagte Hörmann beim Forum Nordicum der nordischen Skisportjournalisten in Willingen.
Auch aus diesem Grund ist für den Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) nun eine neuerliche deutsche Bewerbung um die Olympischen Winterspiele nicht komplett aus der Welt. „Es schien nach der Roten Karte für München und Umgebung durch die Bürger bei der Bewerbung für 2022 undenkbar, dass wir es noch einmal versuchen. Doch Dinge im Sport können sich verdammt schnell und verdammt überraschend ändern“, erklärte Hörmann und ergänzte: „Wenn sich die Konstellation mit einer Bewerbung Berlins oder Hamburgs für 2024 oder 2028 ändert, dann wird es wieder die Diskussion geben, ob eine Bewerbung für Sommer oder Winter die bessere Alternative ist.“
Hörmann sieht besondere Chancen durch die „Agenda 2020“ des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die demnächst verabschiedet werden soll. Dadurch erwartet er klare, neue Regeln für die Bewerbungen in finanziellen und kommunikativen Fragen. Besonders die Aufklärung der Bürger sollte dabei im Vordergrund stehen. „Man muss die Bürger bereits in die konzeptionelle Entwicklung von Bewerbungen einbeziehen und nicht erst über ein fertiges Konzept reden. Und wir werden in Deutschland über neue Formen der demokratischen Entscheidung reden und sie mit den Interessen des Bürgers verknüpfen müssen“, sagte der ehemalige Präsident des Deutschen Skiverbandes (DSV).
Für die Bewerbung um die Austragung der Spiele 2024 oder 2028 braucht es nach Hörmanns Ansicht einen langen Atem. Einer Diskussion, ob die Bewerbung für 2024 nicht mit der Bewerbung um die Fußball-Europameisterschaft im gleichen Jahr kollidieren könnte, schob er einen Riegel vor. „Das IOC-Reglement sieht vor, dass eine Woche vor und eine Woche nach den Olympischen Spielen beziehungsweise Paralympics keine kannibalisierende Veranstaltung stattfinden darf. Das ist gegeben. Auch die Organisation und die Sponsorenfrage stellen keine Probleme dar“, erklärte Hörmann.