„Klasse statt Masse“ bei Dopingkontrollen in Rio
Berlin (dpa) - Wie vor vier Jahren in London soll es auch bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro rund 5000 Dopingtests geben.
Für IOC-Chefmediziner Richard Budgett steht aber die Qualität der Kontrollen im Vordergrund. „Wir wollen Klasse statt Masse“, sagte der Brite dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in einem Interview.
Mit ihrer neu eingerichteten Taskforce wollen das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) Sportbetrügern in Rio auf die Schliche kommen. Die Taskforce mit rund einem Dutzend Experten von sechs nationalen Anti-Doping-Agenturen soll recherchieren, „wenn ein Athlet auffällige Leistungssprünge, auffällige Werte in seinem Blutpass oder gar einen positiven Test hat“, erklärte der Ruder-Olympiasieger von 1984.
Bei den Sommerspielen im August gebe es erstmals eine „Nadel-Richtlinie“, informierte Budgett. „Wenn Athleten eine Injektion benötigen, muss das IOC vom zuständigen Arzt informiert werden“, sagte der 57-Jährige. „Kältekammern oder solche, in denen Höhentraining simuliert wird, sind nicht erlaubt, genauso wie Extrasauerstoff.“ Dies sei zwar kein Doping, entspreche aber nicht dem Geist des Sports. „Und deswegen wollen wir es bei Olympia nicht sehen“, sagte der Medizinische Direktor des IOC.