Los Angeles Amerikas Bewerber um Olympische Spiele 2024

Düsseldorf (dpa) - DOSB-Präsident Alfons Hörmann ist auch nach der Bewerbung von Los Angeles um die Austragung der Olympischen Spiele 2024 um den deutschen Kandidaten Hamburg nicht bange.

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„Wir nehmen es, wie es kommt. Es war so oder so klar, dass ein starkes Bewerberfeld beisammen sein wird“, sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. „Niemand hat damit gerechnet, dass uns die Olympischen Spiele auf dem Silbertablett serviert werden.“

Los Angeles ist nach Hamburg, Paris, Rom und Budapest der fünfte Bewerber. Der Gastgeber der Spiele von 1932 und 1984 ist nur Amerikas zweite Wahl. Ursprünglich hatte sich das Nationale Olympische Komitee (USOC) für Boston entschieden. Nach großem öffentlichen Widerstand zog die Ostküstenstadt die Bewerbung Ende Juli zurück. Offizieller Meldeschluss beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ist der 15. September.

Seit 1996 in Atlanta gab es keine Spiele mehr in den USA. Danach scheiterte Amerika zweimal mit den Bewerbern New York und Chicago. Die lange Ausrichtungspause für die Sommer-Edition könnte die Chancen der kalifornischen Metropole erhöhen. „Die Erfahrung lehrt, man hat keinen Kandidaten oder Mitbewerber, der nicht stark ist. Das gilt für LA genauso wie für die europäischen Mitbewerber“, meinte Hörmann. „Jeder hat Stärken, jeder bringt Enthusiasmus und Herzblut ein. Insofern wird es das erwartet schwierige Rennen.“

Hörmann glaubt nicht, dass es ein Makel für Los Angeles sein wird, nur Ersatzkandidat für Boston zu sein. „Dass eine Ehrenrunde über Boston gegangen wurde, ist Teil der Geschichte“, sagte er. „Dass aus Zeitgründen am Ende LA den Vorzug bekommen hat, ist erwartet worden.“

Für Hamburg beginnt eine entscheidende Phase der Bewerbung am 9. September, wenn der Brief mit der offiziellen Bewerbung ans IOC abgeschickt wird. Es ist zugleich der Auftakt, das Referendum am 29. November in Hamburg professionell vorzubereiten. „Denn jetzt geht es endgültig los: Jetzt heißt es, maximale Transparenz zu schaffen, offen zu kommunizieren und vor allem den Bürgern von Hamburg zu erklären, dass das Projekt Sinn macht“, sagte Hörmann.

Alle Olympia-Kandidaten werden erstmals bis zur Entscheidung über den Ausrichter beim IOC-Kongress 2017 in Lima/Peru im Rennen bleiben. Eine Vorauswahl wird es nicht geben. „Das ist weder Vor- noch Nachteil, sondern entspricht eben dem neuen Prozess des IOC“, meinte Hörmann. Damit sei ein spannendes Rennen mit mindestens fünf Kandidaten bis zum Schluss garantiert. „Es hat auch den Vorteil, dass man sich nun auf einen sauber getakteten Zweijahresplan einstellen und die Hausaufgaben machen kann.“