Nach Turniersieg: Altenburg nominiert Hockey-Team für Rio
Hamburg (dpa) - Hockey-Bundestrainer Valentin Altenburg hat seine Wahl getroffen. Drei Stunden nach dem Sieg beim hochkarätig besetzten Sechs-Länder-Turnier in Valencia berief er seinen Olympia-Kader, der in Rio um die dritte Goldmedaille in Serie nach Peking 2008 und London 2012 kämpfen soll.
Der Nachfolger von Erfolgstrainer Markus Weise strich drei Akteure aus dem 22er-Aufgebot und nannte dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) 15 fest nominierte Feldspieler und den Hamburger Torhüter Nicolas Jacobi plus drei P-Akkreditierte, die im Verletzungs- oder Krankheitsfall nachrücken dürfen. Normalerweise folgt der DOSB einer Nominierungsempfehlung.
„Gemeinsam haben die nominierten Spieler die Möglichkeit, jede Mannschaft der Welt zu schlagen“, sagte der Herren-Coach, der dem im November zum Deutschen Fußball-Bund gewechselten Erfolgstrainer Weise nacheifern will. Er war mit 29 Akteuren in die Rio-Vorbereitung gestartet und hat eine harte Auslese hinter sich. Namhaftestes Opfer war Jan-Philip Rabente. Der Hamburger, 2012 im Olympia-Finale als Doppel-Torschütze noch Matchwinner gegen die Niederlande (2:1), kam diesmal nicht einmal unter die besten 22. Auch Doppel-Olympiasieger Christopher Zeller fehlt in Rio, jedoch verletzungsbedingt. Zuletzt wurden Lukas Windfeder, Jonas Gomoll und Andreas Späck gestrichen. Noch dabei sind neun „Goldjungs“ von 2012 und drei von Peking 2008.
„Anfang des Jahres habe ich den Jungs gesagt, dass am Ende richtig starke Spieler nicht nominiert werden. Das ist auf der einen Seite ein Qualitätsmerkmal unseres Kaders, auf der anderen Seite aber eine schwierige Situation für alle Jungs“, betonte Altenburg.
Der beeindruckende Turniersieg gegen starke Konkurrenz in Valencia nährt die Hoffnung, am Zuckerhut zumindest wieder um Edelmetall mitspielen zu können. Denn der Olympiasieger gewann souverän, blieb gegen Indien (4:0), Neuseeland (6:1), Argentinien (4:4), Gastgeber Spanien (5:3) und zum Schluss gegen Irland (2:0) unbezwungen. Moritz Fürste (36.) und Timm Herzbruch (55.) trafen am Sonntag. „Bis auf das etwas umkämpftere Argentinien-Spiel, bei dem wir aber auch gute Siegchancen hatten, haben wir alle Spiele recht souverän für uns entschieden. Das ist sehr erfreulich, weil es zeigt, dass wir nach London den nächsten Schritt gemacht haben“, urteilte Altenburg.
Die Generalprobe für das Olympia-Turnier (6. bis 20. August) findet vom 14. bis 17. Juli beim Masters in Düsseldorf statt. Auf der Anlage des Deutschen Sportclubs Düsseldorf stehen in Belgien, Großbritannien und den Niederlanden der DHB-Auswahl erneut starke Gegner gegenüber.
16er-Kader:
Tor: Nicolas Jacobi (Uhlenhorster HC Hamburg) - Feld: Florian Fuchs, Moritz Fürste (beide Uhlenhorster HC Hamburg), Tobias Hauke (Harvestehuder THC Hamburg), Linus Butt, Niklas Wellen (beide Crefelder HTC), Timm Herzbruch (Uhlenhorst Mülheim), Mats Grambusch, Tom Grambusch, Mathias Müller, Timor Oruz, Christopher Rühr, Moritz Trompertz (alle Rot-Weiß Köln), Martin Häner, Martin Zwicker (alle Berliner HC), Christopher Wesley (Nürnberger HTC).
P-Akkreditierte (rücken im Verletzungs- oder Krankheitsfall auf):
Tor: Tobias Walter (Harvestehuder THC Hamburg) - Feld: Oliver Korn (Uhlenhorster HC Hamburg), Oskar Deecke (Crefelder HTC)