„NOlympia“ geht zuversichtlich in Bürgerentscheid

München (dpa) - Voller Zuversicht sehen die Olympia-Gegner dem Bürgerentscheid am 10. November um eine Münchner Bewerbung für die Winterspiele 2022 entgegen.

„Wir sind natürlich sehr optimistisch. Wir sind im Vergleich zum letzten Mal sehr gewachsen“, betonte die Münchner „NOlympia“-Sprecherin Katharina Schulze.

Nicht nur in der bayerischen Landeshauptstadt, sondern auch in den drei anderen möglichen Olympia-Austragungsorten Garmisch-Partenkirchen sowie den Landkreisen Traunstein (Ruhpolding/Inzell) und Berchtesgadener Land (Königssee) stimmen die Menschen in knapp drei Wochen ab. Sollte in einer der vier Kommunen ein Votum gegen eine Bewerbung zustande kommen, gilt diese als gescheitert.

Winterspiele im bayerischen Alpenraum seien „völliger Irrsinn“, kritisierte „NOlympia“-Sprecher Christian Hierneis. Zum einen sei die im Vergleich zur gescheiterten Bewerbung für Olympia 2018 erfolgte Ausweitung auf nunmehr vier Standorte „unökologisch“. Allein in München müssten nach den bisherigen Planungen zudem 2000 Bäume gefällt werden. „Das ist für jeden Forstexperten tatsächlich ein Kahlschlag.“ Hierneis zweifelte auch erneut die geschätzten Gesamtkosten von 3,3 Milliarden Euro an: „Es gibt kein Großprojekt, das genauso teuer wurde, wie es veranschlagt wurde.“

Den Olympia-Gegnern stehen in der bayerischen Landeshauptstadt nur stark beschränkte finanzielle Mittel zur Verfügung. „Wir sind im Vergleich zu den Befürwortern sehr arm. Mit 35 000 Euro kann man nicht ganz so große Sprünge machen“, beklagte Schulze.

Die Frist zur Anmeldung einer Kandidatur beim IOC endet am 14. November. Das kasachische Almaty hat seine Bewerbung bereits bekanntgegeben. Oslo, Schweden, Krakau (Polen) und Lwiw (Ukraine) gelten als weitere mögliche Bewerber. Das IOC entscheidet Ende Juli 2015 über den Gastgeber der Winterspiele 2022. Im Kampf um die Winterspiele 2018 hatte München bei der Abstimmung des IOC gegen das südkoreanische Pyeongchang verloren.