Olympia 2022 in Peking - Das Konzept im Überblick
Kuala Lumpur (dpa) - Peking wird die Olympischen Winterspiele 2022 ausrichten. Das entschied das Internationale Olympische Komitee (IOC) in Kuala Lumpur.
Die chinesische Hauptstadt wird auf Basis der Erfahrungen als Gastgeber der Sommerspiele 2008 und auch mit einigen Wettkampfstätten von damals die Winterspiele ausrichten. Es gibt aber auch zahlreiche Kritikpunkte wie lange Distanzen, Wettkämpfen auf Kunstschnee und nicht zuletzt die problematische Menschenrechtssituation.
EINWOHNER: 21 Millionen
BEWERBUNGSCHEF: Bürgermeister Wang Anshun
VORAUSSICHTLICHER TERMIN: 4. bis 20. Februar 2022
SPORTSTÄTTEN: Insgesamt neun Sportstätten sind vorgesehen. Sechs Wettkampfstätten in Peking, die für 2008 gebaut wurden, sollen für die Indoor-Veranstaltungen genutzt werden. Eröffnungs- und Schlussfeier sind im „Vogelnest“ vorgesehen. Eishockey soll in der einstigen Schwimmarena Ice Cube stattfinden. Die alpinen Skiwettbewerbe werden in Yanqing ausgetragen. Biathlon und die nordischen Wettbewerbe sind in Zhangjiakou vorgesehen.
OLYMPISCHE DÖRFER: 3
KOSTEN: Das Budget für das Organisationskomitee beläuft sich auf rund 1,4 Milliarden Euro. Für die Infrastruktur wurden 1,38 Milliarden Euro veranschlagt. Dazu kommen aber noch die Kosten für den Schnellzug, der Peking mit den Austragungsstätten in Zhangjiakou und Yanqing verbindet.
VORHERIGE AUSTRAGUNGEN: Sommerspiele 2008
UNTERSTÜTZUNG: 88 Prozent der Bürger Pekings hatten sich für Olympia ausgesprochen, in der gesamten chinesischen Bevölkerung lag laut einer IOC-Studie der Rückhalt bei 92 Prozent.
KRITIKPUNKTE: Die Wege nach Yanqing und ins 190 Kilometer entfernte Zhangjiakou sind zeitraubend. Bisher dauert die Autofahrt dorthin etwa vier Stunden. Ein Schnellzug soll die Fahrtzeit auf 70 Minuten reduzieren, erfordert aber ebenso wie die Entwicklung eines Wintersportgebiets einen Milliarden-Euro-Aufwand. Die Schaffung eines solchen Ressorts wird ohne Eingriffe in die Natur nicht möglich sein. Und es gibt noch ein Manko: Ausgiebiger Schneefall ist selten, Kunstschnee ist notwendig. Dazu herrscht in Peking eine hohe Luftverschmutzung. Auch um die Menschenrechte ist es in China nicht gut bestellt.
STÄRKEN: Peking hat 2008 bewiesen, dass es ein derartiges Event problemlos und bis ins kleinste Detail ausrichten kann. Finanzielle Probleme wird es nicht geben. Rund 300 Millionen Chinesen sollen durch Olympia Zugang zum Wintersportmarkt erhalten.