Rio Schmutzwasser: Buschkow sieht IOC in der Pflicht
Kasan (dpa) - Nach einem Bericht über Viren und Bakterien in den Gewässern von Rio de Janeiro ein Jahr vor Olympia sieht der Deutsche Schwimm-Verband den Weltverband FINA und das Internationale Olympische Komitee (IOC) in der Pflicht.
„Es ist die Aufgabe des IOC und des Weltverbandes, Standards herzustellen, dass es nicht gesundheitsgefährdend ist. Die Brasilianer sind aufgerufen, da was zu machen“, sagte DSV-Leistungssportdirektor Lutz Buschkow in Kasan nach dem WM-Sieg der deutschen Freiwasserschwimmer.
Für Bundestrainer Stefan Lurz war das im Gold-Jubel wie für seine Athleten erstmal kein Thema: „Olympia ist noch relativ weit entfernt“, sagte Lurz.
Brasiliens Freiwasserschwimmerin Ana Marcela Cunha, WM-Dritte über die olympischen zehn Kilometer, vertraut dem Organisationskomitee vor Ort. „Wir wissen, dass sie sich um die Schwimmer kümmern. Wir hatten viele Rennen da und nie ein Problem“, sagte sie. Auch der niederländische Europameister Ferry Weertman äußerte sich nicht beunruhigt: „Ich werde diesen Sommer dort ein Test-Event schwimmen. Ich denke nicht, dass sie uns da starten ließen, wenn es so schlecht wäre.“
Einer Untersuchung der US-Nachrichtenagentur AP zufolge sind die Gewässer von Rio de Janeiro, in denen kommendes Jahr neben den Kanurennsport- und Ruderwettbewerben unter anderem auch das olympische Segeln und die Freiwasserdisziplinen stattfinden sollen, gesundheitsgefährdend für Athleten und Besucher. Demnach sollen hohe Werte an Viren und Bakterien aus Abwässern gefunden worden sein.