Oft überraschend: Vergabe von Olympischen Spielen
Kuala Lumpur (dpa) - Die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) haben bei der Vergabe von Sommer- und Winterspielen nicht immer die favorisierte Stadt gewählt. Oft gab es Überraschungen und umstrittene Entscheidungen.
Auch der Zweikampf der Winterspiele-Bewerber für 2022 beim IOC-Kongress am Freitag in Kuala Lumpur könnte unerwartet enden: Peking ist Favorit, Almaty der Außenseiter - wer gewinnt?
Bei der Wahl des Austragungsorts für die Spiele 1968 waren nach dem Mauerbau in Berlin (1961) Detroit und Lyon favorisiert. Das Rennen machte jedoch Mexiko-Stadt.
Für eine Überraschung sorgte München bei der Bewerbung um Olympia 1972. Im ersten Anlauf gewann die bayerische Metropole gegen Detroit, Madrid und Montreal - auch dank einer starken Rede von Willi Daume, dem damaligen Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees.
Für die Sommerspiele 1976 setzte sich Außenseiter Montreal immerhin gegen Moskau und Los Angeles durch. Montreal war vorher beim Bemühen um die Winterspiele 1932 (gegen Lake Placid), 1944 (vergeben an Cortina d'Ampezzo, aber wegen des Zweiten Weltkrieges ausgefallen) und 1956 (wieder gegen Cortina d'Ampezzo) durchgefallen.
Athen, 1896 Gastgeber der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit, galt bei der Bewerbung um die Jubiläums-Ausgabe 1996 als unschlagbar: Den Zuschlag bekam dennoch Atlanta.
Vor der Sommerspiele-Wahl 2000 hatte der damalige IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch kaum verhehlt, dass Peking sein Favorit war. Sydney setzte sich mit 45:43-Stimmen durch. Berlin war schon in der zweiten Runde ausgeschieden. 2008 gingen die Spiele an Peking, was wegen der Menschenrechtslage in China umstritten war.
2016 wären eigentlich wieder einmal die USA als Ausrichter des größten Sportereignisses an der Reihe gewesen, doch Rio de Janeiro siegte. Da nützte es nichts, dass US-Präsident Barack Obamas 2009 beim IOC-Kongress in Kopenhagen persönlich für Chicago warb.