Oslos Olympia-Bewerbung ohne Mehrheit in der Regierung

Oslo (dpa) - Die Bewerbung Oslos um die Olympischen Winterspiele 2022 ist möglicherweise geplatzt. Die Fortschrittspartei, die mit der konservativen Partei Høyre in Norwegen eine Minderheitsregierung bildet, sprach sich gegen die Spiele aus.

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Auf einem Parteitag in Gardermoen stimmte die Mehrheit der Delegierten gegen eine Staatsbürgschaft von 34 Milliarden norwegischen Kronen (4 Milliarden Euro). Das Geld solle besser in Infrastruktur, Steuererleichterungen und Bildung gesteckt werden, lautete das Hauptargument.

Høyre könnte mit den Stimmen der Opposition eine Bewerbung Oslos doch noch durchboxen. Politische Kommentatoren bezweifeln aber, dass Ministerpräsidentin Erna Solberg gegen ihren Koalitionspartner agiert.

Die Einwohner Oslos hatten sich bei einer Volksabstimmung im September 2013 knapp für eine Olympia-Kandidatur ausgesprochen. Bei einer Umfrage im April gab es nur noch 35 Prozent Zustimmung. Neben Oslo bewerben sich Almaty/Kasachstan, Krakau, Lwiw und Peking um die Ausrichtung der Winterspiele in acht Jahren. Die Entscheidung über die Vergabe fällt auf der IOC-Session im Juli 2015 in Kuala Lumpur.