Segelweltverband: Rio-Gewässer selbst testen lassen
Rio de Janeiro (dpa) - Der Segelweltverband will wegen der anhaltenden Sorgen um gesundheitsgefährdende Verschmutzungen in den Olympia-Gewässern vor Rio unabhängige Experten einschalten.
„Wir werden jemanden finden, der für uns das testen kann, was wir über Viren und Bakterien wissen müssen“, zitierte die Nachrichtenagentur AP den Verbandsgeschäftsführer Peter Sowrey. „Ich will sicherstellen, dass jeder, der ins Wasser geht, so sicher wie möglich ist“, sagte der Brite. Die Tests sollen noch im August starten.
Die olympischen Segelwettbewerbe 2016 in der Bucht von Guanabara sind seit längerem umstritten. Hier schwimmt Müll, das Wasser ist mitunter von einem Ölfilm bedeckt und diverse Abwässer werden hereingeleitet. Aber auch die Gewässer für die Langstreckenschwimmer und Triathleten vor der Küste Copacabanas gelten als gesundheitsgefährdend.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nach eigenen Angaben empfohlen, die wissenschaftlichen Untersuchungen der Rio-Gewässer auszuweiten. Es solle auch auf Viren getestet werden, schlug die WHO demnach vor.
Jüngste Testergebnisse, die im Auftrag von AP erstellt worden waren, hatten die Rio-Organisatoren indes als falsch zurückgewiesen. Beim IOC-Kongress in Kuala Lumpur versicherten die Veranstalter der Sommerspiele am Samstag, die Wasserqualität entspreche internationalen Normen. Zugleich versprach das Organisationskomitee aber weitere Anstrengung zur Reinigung der Gewässer.