Sotschi: Warum Deutschland modisch vorn liegt

Das Outfit von Bogner findet weltweit Beachtung.

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Sotschi. Michael Vesper hat die Dinge auf den Punkt gebracht: „Lieber bunter Vogel als graue Maus — die Bunte Republik Deutschland lässt grüßen“, sagte der deutsche Chef de Mission am Sonntag.

Es war eine Reaktion auf den Auftritt der deutschen Olympia-Mannschaft bei der Eröffnungsfeier. Die Regenbogen-bunte Kleidung hatte für Aufregung und Verwirrung gesorgt.

Für die britische Zeitung „The Week“ ist das von Willy Bogner entworfene Outfit schon der Fashion-Sieger der Winterspiele. „Bravo Germany! Das Land hat dafür Gold verdient“, schrieb das Blatt, das eine Rangliste der besten Einmarsch-Mode kreierte.

„Das sind Spaß-verliebte Sachen. Und wenn man mit Winterkleidung spielt, ist jede Farbe möglich.“ Auch für den „The Australian“ ist „Deutschland der klare Gewinner“ mit den knalligen Jacken und den Blümchen-Hosen für die Sportlerinnen.

Designer Bogner war erfreut, dass seine auch kontrovers aufgenommene Kreation weltweit so große Beachtung gefunden hat. Der Modemann bestritt, dass mit der Farben-Vielfalt eine politische Botschaft gesendet werden soll.

„Die Farbgebung wurde lange vor der Diskussion über Regenbogenfarben festgelegt — übrigens zusammen mit den Sportlern und dem Deutschen Olympischen Sportbund, wo viele mitsprechen“, sagte Bogner.

Im Internet war diskutiert worden, ob das Team über die Kleidung Unterstützung von Schwulen und Lesben habe ausdrücken wollen. „Clever Germany“, lautete eine Reaktion auf Twitter. „Wie ein Regenbogen angezogen sein, aber zu sagen, es sei kein Protest.“

Auf Platz zwei der Auswahl von „The Week“ kam Russland. Der Gastgeber schickte seine Athleten klassisch mit Fell-besetzten Mänteln und Mützen auf den olympischen Laufsteg. Die drittbeste Note erhielt die USA für die mit Sternen verzierten Pullover. Ein Höhepunkt: Das Team Bermuda kam mit den gleichnamigen Shorts und Flip-Flops bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zur Eröffnung. dpa/Red