Vesper: „Nein, es gibt keine Hintertürchen“
München (dpa) - Fragen an DOSB-Generaldirektor Michael Vesper nach den verlorenen Bürgerentscheiden zu Münchens Olympia-Bewerbung:
Welches Argument der Olympia-Gegner hat die Bürger am meisten überzeugt?
Vesper: Das wäre jetzt Spekulation. Ich glaube, es ist eine generelle Skepsis gegenüber sportlichen Großereignissen. Auch vor der Fußball-Weltmeisterschaft hat es die gegeben und dann ist es ein großes Fest geworden. Darum ist das nun natürlich schade.
Hätten Sie mit der Klarheit des Ergebnisses gerechnet?
Vesper: Nein. Und mich haben vor allem zwei Resultate überrascht. Der Landkreis Traunstein, der bei der Bewerbung 2018 keinen Tag hat vergehen lassen, ohne zu betonen, er wolle mehr beteiligt werden, hat sich überraschend klar gegen Olympia ausgesprochen, obwohl im neuen Konzept auf die Wünsche der Traunsteiner eingegangen worden ist. Die zweite Überraschung ist für mich Garmisch-Partenkirchen, wo es für die Bewerbung 2018 damals 58 Prozent Zustimmung gab, obwohl die Belastung weitaus höher war als beim neuen Konzept.
Gibt es jetzt noch eine Chance, Olympia doch nach München zu bringen?
Vesper: Nein, es gibt keine Hintertürchen. Es ist die Aussage der Bürger. Die ist traurig. Jetzt wird es eben woanders Olympische Winterspiele geben, wo es dann auch mehr Zerstörung geben wird, als das bei unserem Konzept der Fall gewesen wäre.