Wassersprung-Nachprüfung in Rio: Mehr Olympia-Quotenplätze sollen her
Rio de Janeiro (dpa) - Bei der WM patzten die deutschen Wasserspringer und müssen daher im Olympia-Bad nachsitzen.
Beim Weltcup in Rio de Janeiro geht es vom 19. bis zum 24. Februar für die oft erfolgsverwöhnten Springer in erster Linie darum, mehr als die bisher drei festen Plätze für die Olympischen Spiele (5. bis 21. August) an gleicher Stelle zu sichern.
Die wichtigsten Fragen:
Um wieviel deutsche Quotenplätze für Olympia geht es ?
Maximal zwölf Startplätze (je einen in den vier Synchron-Entscheidungen und je zwei in den vier Einzel-Wettbewerben) sind möglich. Drei davon (Patrick Hausding vom Drei-Meter-Brett als WM-Finalist, Martin Wolfram vom Turm als Europameister und Sascha Klein als Turm-Finalist der WM) sind sicher. Wichtig: Dies sind keine persönlichen Startplätze, sondern deutsche Quotenplätze.
Wie gut müssen die Springer für ein Olympia-Ticket sein?
Bei den Synchron-Wettbewerben geht es nun darum, zu den besten vier noch nicht qualifizierten Teams zu gehören; Gastgeber Brasilien und die WM-Medaillengewinner haben ihren Platz sicher. Im Einzel scheint es einfacher. Hier geht es um mindestens 18 Startplätze in jeder Disziplin: Mit dem Halbfinal-Einzug könnte also das Olympia-Ticket bereits perfekt sein. Das ist aber abhängig vom Abschneiden der Springer, die für ihr Land bereits einen Quotenplatz gesichert haben.
Wer sind die deutschen Hoffnungsträger ?
Generell haben die Männer mehr Chancen. Bei normalen Verlauf sollte das Olympia-Ticket für Hausding/Klein vom Turm kein Problem sein. Kaum ein Duo ist so routiniert wie die Olympia-Zweiten von 2008 und Weltmeister von 2013. Hausding und sein Sprung-Partner Stephan Feck haben gute Chancen, sich anders als 2012 das Olympia-Ticket zu sichern. Bei den Frauen wird das schwieriger. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir alle Plätze holen, ist bei den Männern größer als bei den Frauen“, sagt Chefbundestrainer Lutz Buschkow.
Ist die Wettkampfstätte bereits bereit für Olympia ?
Anders als etwa die Schwimmhalle musste die Wassersprung-Anlage nicht neu gebaut werden. Das Maria Lenk Aquatic Centre war bereits Schauplatz der Panamerikanischen Spiele 2007. „Es macht einen altehrwürdigen Eindruck, würde ich diplomatisch sagen. Viel Farbe ist noch nicht dran gekommen, da müssten sie bis Olympia noch was machen“, sagte Buschkow. Die Sprunganlage selbst sei aber bereit.
Bereitet das Zika-Virus dem deutschen Team Sorgen?
Wie schon beim Trainingslager in Jaoa Pessoa, nördlich von Recife, ist das Virus, das im Verdacht steht, Fehlbildungen bei Babys zu verursachen, kein großes Thema bei den deutschen Wasserspringern. „Die Brasilianer machen viel und sprühen viel. Einmal ist ein großes Insekt dahergeflogen, da haben die Sportler wild um sich geschlagen“, berichtete Buschkow schmunzelnd und fügt ernster hinzu: „Es wird wird mehr dramatisiert als dass es uns betrifft.“