Wowereit fordert von DOSB Olympia-Bekenntnis zu Berlin

Berlin (dpa) - Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit will in der Frage einer Olympia-Bewerbung ein klares Bekenntnis vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).

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„Wir brauchen erst mal eine positive Entscheidung des deutschen Sportbunds und der Bundesregierung. Das ist eine nationale Bewerbung“, forderte Wowereit bei einer Veranstaltung der IHK Berlin.

Auch Hamburg ist als Bewerberstadt im Gespräch. „Hamburg kann das auch“, meinte der Regierende Bürgermeister und betonte: „Ich bin der festen Überzeugung, dass Deutschland nur eine Chance mit Berlin hat.“ Deshalb sei es verkehrt, deutsche Bewerberstädte gegeneinanderzuhetzen, wie es bei der Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2012 im Jahr 2003 mit Leipzig geschehen sei. Damals hatte sich Leipzig in der nationalen Bewerbung durchgesetzt, war aber international durchgefallen.

Wowereit ist vom Potenzial der Hauptstadt überzeugt. „Berlin kann Olympia“, sagte er. Der Regierende Bürgermeister erinnerte an frühere Sportereignisse: „Wir können Großveranstaltungen stemmen. Das haben wir mit der Leichtathletik-WM 2009 und der Fußball-WM 2006 bewiesen.“ Doch die Frage ist, was will der deutsche Sportbund?“

Wenn es dieses nationale Bekenntnis gebe, dann müsse die Bevölkerung überzeugt werden, sagte Wowereit. Wenn man diese „Gretchenfrage“ an den Anfang eines Bewerbungsprozesses stelle, könne das ein „K.o.-Kriterium“ sein. Die Berliner Bevölkerung sei zwar oft sehr nörgelig und sage erst mal: „Nee, Olympische Spiele brauchen wir nicht“. Aber wenn das Ereignis da sei, „dann rennt sie da hin, det is Berlin“, beschrieb der gebürtige Berliner die Mentalität.

Die Bewerbung bei IOC, die bis zu 60 Millionen Euro kosten könnte, müsse dann von Top-Managern betrieben werden und nicht von Berliner Sportfunktionären oder vom Senat. Das sei der Schwachpunkt bei der Bewerbung Berlins 1993 für die Sommerspiele 2000 gewesen. „Es gab damals ziemlich viel Dilettantismus“, urteilte Wowereit.