Abstieg: Verstimmte Hockey-Damen erhoffen Wildcard
Amstelveen (dpa) - Deutschlands Hockey-Damen stehen schon vor ihrem abschließenden Spiel bei der Champions Trophy in Amstelveen als sportlicher Absteiger fest.
Der Hockey-Weltverband FIH gab vor dem deutschen 4:1 (1:1) über China bekannt, dass beim erstmals mit acht statt bisher sechs Mannschaften ausgespielten Turnier der weltbesten Teams nur die Top-Fünf das Startrecht für die Trophy 2012 in Argentinien sicher haben. Der Auswahl von Bundestrainer Michael Behrmann bleibt eine Hoffnung: Sie muss sich am Sonntag Rang sieben sichern, um die Chance auf den Erhalt einer Wildcard zu wahren, die die FIH in Kürze vergibt. Der Trophy-Letzte steigt auf jeden Fall ab.
„Es ist natürlich absoluter Schwachsinn, dass man vor dem Turnier nicht weiß, wie es weitergeht“, ereiferte sich Bundestrainer Behrmann, der selbst auch erst am Vorabend auf den Stand der Dinge gebracht wurde. „Es ist schon wichtig zu wissen, ob man eine Wildcard bekommt. Die Funktionäre denken sich offensichtlich nicht so in die Nationen rein. Man erwartet von uns hoch professionelles Arbeiten, und man selbst weiß nichts“, klagte der Coach. „Wir sind nächstes Jahr in der Olympia-Vorbereitung - und da muss man planen können.“
Die Voraussetzung für die mögliche Rettung der Erstklassigkeit muss die aus Routiniers und Talenten zusammengesetzte Mannschaft in Amstelveen am Sonntag im Spiel um Platz schaffen, in dem es erneut gegen China geht. Der glatte Erfolg am Freitag im letzten Spiel der Abstiegsrunde gegen die Asiatinnen macht zumindest Hoffnung auf einen passablen Abschluss dieser aus deutscher Sicht alles andere als nach Wunsch verlaufenen Champions Trophy.
Indes: Als der sportliche Abstieg feststand, drehten die DHB-Damen wie befreit auf. Celine Wildes frühes 1:0 (8. Minute) konnte Lihua Gao (18.) noch egalisieren. Als es nach der Pause zu regnen begann, spielten die Deutschen dann wie aus einem Guss. Die Tore von Maike Stöckel (40.), Marie Mävers (46.) und erneut Celine Wilde (55.) brachten die Überlegenheit nur unzureichend zum Ausdruck. Behrmann: „Es war toll, was die Mannschaft heute geleistet hat. Es ist nicht leicht, sich unter den gegebenen Umständen zu motivieren.“