Anna Seidel glänzt als Zweite im Shorttrack-Weltcup

Nagoya (dpa) - Anna Seidel hat am Sonntag beim Weltcup in Nagoya mit dem zweiten Platz über 500 Meter für das beste Ergebnis der deutschen Shorttrackerinnen in der Geschichte des Kurzbahn-Eissprints gesorgt.

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Das war ein Paukenschlag: Sie hätte im fernen Japan die ganze Welt umarmen können. „Ich bin sooo glücklich und hätte nie gedacht, dass es gerade auf den 500 Meter klappen wird“, meinte die 17 Jahre alte Dresdnerin jubelnd nach ihrem überraschenden zweiten Platz über 500 Meter beim Weltcup der Shorttracker in Nagoya. In 44,755 Sekunden musste die Olympia-Teilnehmerin nur der Chinesin Fan Kexin (44,211) den Vortritt lassen.

Dabei verlief das Finale recht chaotisch. „Ich bin am Start im Eis hängengeblieben und wäre fast hingefallen. Doch dann bin ich in die Lücke wieder zugelaufen, habe überholt und bin als Dritte ins Ziel gekommen. Dann bekam die koreanische Läuferin Shim einen Penalty - und schwups, war ich auch noch Zweite“, schilderte die beste deutsche Shorttrackerin, die eigentlich die 1500 Meter als Spezialstrecke bevorzugt, emotional ihr Rennen. „Also Riesenaufregung - und ich bin einfach nur so happy. Schon allein, dass ich es überhaupt ins A-Finale über 500 Meter geschafft hatte“, fügte sie hinzu.

Erst zum Weltcup-Auftakt vor fünf Wochen in Montreal hatte sie mit Platz drei auf ihrer Spezialstrecke für den ersten Podestplatz deutscher Shorttrackerinnen im Weltcup gesorgt. Am Samstag war sie auf den 1500 Metern Fünfte hinter drei Südkoreanerinnen und der viertplatzierten Kanadierin Valerie Maltais geworden. Damit hatte sich Seidel im Weltcup-Klassement hinter den südkoreanischen Olympiasiegerinnen Shim und Choi auf den dritten Rang vorgeschoben.

Mit beiden Top-Shorttrackerinnen hatte Anna Seidel im Sommer mehr als drei Wochen lang in Seoul trainiert. Von diesen Erfahrungen profitiert sie nun in diesem Winter. „Die Messlatte liegt hier im Training extrem hoch. Sie laufen uns davon, obwohl sie noch viel jünger sind als wir“, berichtete sie damals von ihren wertvollen Eindrücken in der Hauptstadt Südkoreas. „Anna hat sich jetzt in den Top Ten festgesetzt, die Konkurrentinnen begegnen ihr mit Respekt“, urteilte Bundestrainer Miroslav Boyadzhiev.