Aus dem Rampenlicht: Wynhoffs neues Leben — fast ohne Fußball
Der Ex-Borusse geht jetzt einer „normalen“ Arbeit nach — und lieber golfen.
Mönchengladbach. Gestern, gegen Leverkusen, war er mal nicht da. „Privat verhindert“, sagt Peter Wynhoff, heute 45 Jahre alt. „Oft kommt das nicht vor.“ Meist sitzt er auf der Tribüne, trifft die alten Kollegen, Karlheinz Pflipsen etwa - oder Ex-Trainer Bernd Krauss. Sein bester Trainer? „Das ist doch meist der, mit dem man den größten Erfolg hatte“, sagt Wynhoff. „Und das war Krauss.“
Wynhoff erinnert sich an den gemeinsamen Pokalsieg 1995, an Europacupspiele, an eine „gute Zeit“. Nur heute, sagt er, will er „mit dem Fußball nichts mehr zu tun haben“. Und das kam so: 240 Bundesliga-Spiele hat der Junge aus Berlin („Da besuche ich noch zwei Mal im Jahr meine Mutter“) für Borussia gemacht, 34 Tore geschossen. Mit 31 war Schluss für „Glatze“, wie sie ihn nannten. „Knorpelschaden“, sagt er.
„Eigentlich zu früh.“ So kickte er, der stets bienenfleißige Mittelfeldspieler, nach Zwischenstationen bei Fortuna Köln und dem Rheydter SV fünf weitere Jahre für die U23 der Borussia. Danach war er ein Jahr Trainer beim SV Kappelen-Erft und ab 2007 U 16-Trainer der Borussia. Und dann war Schluss.
„Der Vertrag wurde nicht mehr verlängert“, sagt er. Obwohl er „zweimal Erster und einmal Zweiter“ geworden war. Vergessen. Auch, weil sein Job bei der städtischen Kreisbau AG im Mieterservice und Bestandsmanagement Vormittagstraining nicht zuließ, dem Verein aber der Nachwuchs wichtiger wurde. „Mit Job und Training — das war schon anstrengend“, sagt er.
Immerhin leitet er jetzt noch mit Pflipsen und Jörg Jung die „Weisweiler-Elf“, die Gladbacher Traditionsmannschaft. Etwa 35 Spiele absolvieren die Ex-Profis wie Jörg Albertz, Martin Schneider, Ewald Lienen, Stephan Passlack, Thomas Kastenmaier oder Arie van Lent gemeinsam.
„Die meisten sind ja hier geblieben“, sagt Wynhoff, der selbst mit Freundin und deren Tochter in Viersen lebt. „Es macht Spaß mit den Jungs.“ Das Team ist gefragt, mit einigen Kollegen spielt er ab und an auch noch Golf. Und beobachtet das Team von Lucien Favre. „Die Champions League kommt zu früh. Trotzdem ist die Entwicklung klasse“, findet er. Und geht beim nächsten Mal wieder hin.