WM-Qualifikation Basketball-Bundestrainer Rödl feiert seine B-Auswahl
Chemnitz (dpa) - Basketball-Bundestrainer Henrik Rödl ist stolz auf seine B-Auswahl. Über die vielen fehlenden Stammkräfte wollte er nach dem 79:70-Auftaktsieg in der WM-Qualifikation gegen Georgien eigentlich nicht reden.
„Mir liegt es erst mal am Herzen, die Jungs zu feiern“, betonte der 48-Jährige mit Blick auf die anwesenden Spieler. Dennoch gab Rödl zu, dass der Ausfall einiger Topspieler ein Problem sei. „Das ist nicht gut für den Basketball“, sagte Rödl, für den es die erste Partie als DBB-Cheftrainer gewesen war. „Das muss gelöst werden.“
Georgiens Trainer Ilias Zouros war nach der Pleite deutlich angefressener als Rödl. „Es ist nicht korrekt, nicht mit seinen besten Spielern anzutreten“, klagte er und stellte eine simple Rechnung auf: „Bessere Spieler, besserer Basketball!“ Mit allen Stammkräften im Einsatz sei das Spiel für die Zuschauer sehenswerter, meinte der Grieche.
Das Duell in Chemnitz gewann Deutschland in der Schlussphase. Bis zum Ende des dritten Viertels war die Partie völlig offen gewesen. Gefehlt hatten auf beiden Seiten zahlreiche etablierte Spieler.
Rödls Team musste auf alle NBA-Stars wie etwa Dennis Schröder oder Daniel Theis verzichten. Auch sämtliche Spieler von Euroleague-Teams fehlten. Und das wird mindestens beim nächsten Länderspiel am Montag gegen Österreich so bleiben.
Grund dafür sind Terminkonflikte: Die europäische Königsklasse, an der als deutscher Vertreter Meister Brose Bamberg teilnimmt, und die NBA stoppen ihren jeweiligen Betrieb nicht, obwohl der Weltverband FIBA erstmals seit langem Länderspiele während der Saison veranstaltet. Zumindest zwischen FIBA und Euroleague wäre ein Kompromiss relativ leicht möglich, die Fronten sind aber verhärtet.
Für Rödl war es wichtig, das Positive der Situation herauszustellen. Er habe die Möglichkeit, Talenten eine Chance zu geben. Gleich drei Spieler - Dominic Lockhart (BG Göttingen), Andreas Obst (Oettinger Rockets) und Joshiko Saibou (ALBA Berlin) - liefen am Freitag erstmals für die Nationalmannschaft auf.
Ähnlich wie sein Trainer argumentierte auch Danilo Barthel vom FC Bayern München nach seinem 30. Länderspiel: „Man sieht, dass viele junge Spieler nachrücken und in näherer Zukunft auf diesem Niveau spielen werden und uns helfen können“, sagte der 26-Jährige.