Basketballer starten Ära nach Nowitzki mit Personalsorgen

Berlin (dpa) - Die Ära nach Dirk Nowitzki beginnt für Deutschlands Basketballer unter schwierigen Voraussetzungen in der Heimat ihres Superstars. Ohne den neuen Anführer Dennis Schröder und zahlreiche weitere Stützen geht das Team von Trainer Chris Fleming in den Länderspiel-Sommer mit der EM-Quali.

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„Deutschland hat schon ein paar Verletzungsprobleme“, sagte Nowitzki der Deutschen Presse-Agentur vor dem ersten von zwei Testspielen gegen die Ukraine am Samstag (19.30 Uhr) in Würzburg. Das Team habe genügend Talent für den Sprung zur kommenden Euro. „Dann geht der deutsche Basketball auch den richtigen Weg.“

Nach dem bitteren EM-Aus bei der Heim-Vorrunde in Berlin und der damit verpassten Olympia-Qualifikation hatte der inzwischen 38-Jährige seine lange Karriere im Nationalteam beendet. Zum Neuanfang steht nun kurzfristig auch der designierte Kronprinz Schröder nicht zur Verfügung - vor seiner ersten Saison als regelmäßiger Starter für die Atlanta Hawks konzentriert sich der 22 Jahre alte Aufbauspieler auf die Vorbereitung beim NBA-Club.

„Wir haben uns nicht lange mit Nebensächlichkeiten beschäftigt, sondern uns mit allen Spielern, die hier sind, voll auf Basketball konzentriert“, sagte Coach Fleming zur Personalsituation. „Wir haben immer noch eine sehr hohe Qualität und ich bin sehr zufrieden mit der Einstellung der Jungs, die zuletzt noch einmal enger zusammengerückt sind.“

Tibor Pleiß (Utah Jazz) und NBA-Neuling Paul Zipser (Chicago Bulls) sind in den Duellen gegen die Ukraine - das zweite Spiel findet Sonntag unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt - aufgrund der NBA-Regularien noch nicht dabei. Danach dürfen sie aber mit dem Team trainieren. Doch neben Schröder fehlen im letztjährigen Co-Kapitän Heiko Schaffartzik und Per Günther vor allem auf der Position des Spielmachers erfahrene Top-Kräfte.

Stattdessen werden der Neu-Bamberger Maodo Lo, Bastian Doreth von Bayreuth und der Deutsch-Amerikaner Makai Mason, der noch am College spielt, den deutschen Aufbau lenken. „Ich habe volles Vertrauen in alle drei“, sagte Fleming. „Besonders für Makai ist es natürlich nicht ganz leicht, sich in kürzester Zeit auf den europäischen Basketball einzustellen, Maodo kennt das ja schon vom vergangenen Sommer.“

Dazu sagten aus unterschiedlichen Gründen unter anderen auch Center Maik Zirbes, Karsten Tadda und Maximilian Kleber ihre Teilnahme in diesem Sommer ab. Allerdings darf auch so der Sprung zur EM, die in Finnland, Israel, Rumänien und der Türkei stattfindet, kein Problem werden. In Hin- und Rückspielen geht es vom 31. August an gegen die kleinen Basketball-Nationen Dänemark, Österreich und Niederlande. Der erste der Vierergruppe ist direkt für das Kontinentalturnier qualifiziert, selbst der zweite besitzt noch Chancen.