Basketballerinnen mit Begeisterung in EM-Auftakt

Kattowitz (dpa) - Als klarer Außenseiter, aber mit großer Begeisterung nehmen die deutschen Basketballerinnen die Europameisterschaft in Polen in Angriff.

Dass das Team von Bundestrainer Bastian Wernthaler erstmals seit vier Jahren überhaupt bei den kontinentalen Titelkämpfen dabei ist, kann schon als Riesenerfolg gewertet werden. „Das hätte uns niemand zugetraut, und auch wir haben ehrlich gesagt nicht damit gerechnet“, gestand Wernthaler vor dem Auftaktspiel gegen den Gruppenfavoriten Spanien in Kattowitz.

Doch mit ihren couragierten Auftritten beim Qualifikationsturnier in Italien und in den beiden Endspielen gegen Ungarn haben die deutschen Korbjägerinnen für viel Aufsehen gesorgt. „Es ist fantastisch, was die Mädels geleistet gaben“, sagte der Bundestrainer, der nun aber vor überzogenen Erwartungen warnt. „Von den Top-Nationen sind wir noch ein ganzes Stück entfernt, das muss man einfach zugeben.“

Mit Spanien, Gastgeber Polen und Montenegro hat die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) eine schwere Gruppe erwxischt. Doch nur als Touristen haben sich die Deutschen, deren größter Erfolg mit Platz drei bei der EM in Ungarn bereits 14 Jahre zurückliegt, nicht auf den Weg nach Polen gemacht. „Wir können befreit aufspielen. Und klar ist, dass wir auf jeden Fall in die Zwischenrunde einziehen möchten“, sagte Flügelspielerin Anne Breitreiner „ZDF Online“.

Dafür wird zumindest ein Sieg nötig sein, um Platz drei in der Gruppe C zu erreichen. Die besten Chancen auf einen Erfolg dürfte die DBB-Equipe im letzten Vorrundenspiel gegen Montenegro haben, aber schon gegen Gastgeber Polen traut Wernthaler seinem Team etwas zu. „Ich denke, dass wir auch dort zwar Außenseiter sind, aber nicht chancenlos. Wir haben schon ein bisschen Blut geleckt und wollen in die Zwischenrunde“, sagte der 35 Jahre alte Münchner, der im vergangenen Oktober Imre Szittya abgelöst hatte.

Dass seine Spielerinnen nach sechs Partien innerhalb von nur 14 Tagen am Donnerstag ein wenig müde in Kattowitz aus dem Bus stiegen, ist für Wernthaler kein Problem. „Wir werden regenerieren und dann gegen Spanien wieder voll da sein“, versprach der Nationalcoach, der in dem Mammutprogramm der vergangenen Wochen sogar einen kleinen Vorteil sieht. „Wir sind in dieser Zeit sehr eng zusammengewachsen und bereits eingespielt. Viele andere Teams wissen dagegen noch nicht so genau, wo sie stehen.“