Im Sog von Nowitzki - DBB-Damen heiß auf Polen
Dem „Wunder von Sopron“ wollen Deutschlands Basketballerinnen bei der EM in Polen weitere Überraschungen folgen lassen. Erstmals seit 2007 ist die DBB-Auswahl wieder bei einem Großereignis dabei.
Seinen Anteil daran hatte auch Superstar Dirk Nowitzki.
Sopron/Frankfurt (dpa) - Beflügelt von Dirk Nowitzkis Triumphzug durch die NBA sind auch Deutschlands Basketballerinnen über sich hinausgewachsen. Mit der völlig unerwarteten Qualifikation für die Europameisterschaft in Polen feierte das Team von Bundestrainer Bastian Wernthaler den größten Erfolg seit vier Jahren, als die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes letztmals bei den kontinentalen Titelkämpfen dabei war. „Der Erfolg von Dirk Nowitzki war natürlich auch bei uns ein Thema. Einige Spielerinnen sind extra aufgestanden, um sich das letzte Spiel anzuschauen“, erzählte Wernthaler am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa.
Das durch die Nachtschicht resultierende Schlafdefizit steckten die deutschen Damen in der entscheidenden Begegnung in Ungarn am Mittwochabend aber locker weg. Mit 67:56 setzte sich der Außenseiter in Sopron durch, nachdem er bereits das Hinspiel am Sonntag mit 59:53 für sich entschieden hatte. „Ganz ehrlich: Damit haben wir nicht unbedingt gerechnet“, gestand Wernthaler.
Doch Zeit zum Feiern blieb ihm und der Mannschaft nicht. Schon am Donnerstag ging es mit dem Bus weiter nach Kattowitz, wo von diesem Samstag an die Vorrundenspiele anstehen. Gegner in der starken Gruppe C sind Spanien (Samstag, 15.00 Uhr), Gastgeber Polen (Sonntag, 18.00 Uhr und Montenegro (Montag, 12.30 Uhr). Die ersten Drei jeder Gruppe qualifizieren sich für die Zwischenrunde.
„Wir denken weiter von Spiel zu Spiel“, sagte Wernthaler, der erst im Oktober 2010 die Nachfolge von Imre Szittya angetreten hat. Seitdem hat sich vieles verändert. Zwar sagt Wernthaler, dass Szittya ihm „ein sehr gutes Fundament“ hinterlassen habe. Doch erst durch den Systemwechsel unter dem neuen Bundestrainer fanden die deutschen Damen in die Erfolgsspur zurück. „Unser Hauptaugenmerk liegt auf einer starken Verteidigung und schnellem Spiel“, beschreibt der Nationalcoach sein Erfolgsrezept.
Seine Spielerinnen haben dies schnell verinnerlicht. Zunächst entschieden sie das Qualifikationsturnier in Italien gegen starke Gegner wie den Gastgeber und Serbien für sich, dann warfen sie auch die bis dato noch ungeschlagenen Ungarinnen aus dem Rennen. In Polen wollen die deutschen Damen nun an diese Erfolge anknüpfen. „Jetzt, wo wir es geschafft haben, wollen wir natürlich auch in die Zwischenrunde“, sagte Wernthaler.