Bauermann hofft auf Nowitzki: Absichtserklärung
Berlin (dpa) - Für Basketball-Bundestrainer Dirk Bauermann wäre eine Europameisterschaft ohne Superstar Dirk Nowitzki ein „Worst-Case-Szenario“. Es gebe bisher keine Garantie für die Teilnahme des NBA-Meisters von den Dallas Mavericks in Litauen, sagte Bauermann in Berlin.
„Aber es gibt eine Absichtserklärung von ihm. Alles hängt jetzt davon ab, wie sich sein Körper und seine Seele regenerieren“, teilte Bauermann mit. Das Turnier beginnt am 31. August und endet am 18. September.
Bauermann, dessen Vertrag mit dem Deutschen Basketball-Bund (DBB) nach der EM ausläuft, hofft auf ein Gespräch mit Nowitzki nach dessen Urlaub. „Im Moment wissen wir nicht, wo er ist und wann er wieder da ist“, meinte der Trainer. Bislang ist unklar, ob sich Nowitzki noch vor dem Start des Trainingslagers am 23. Juli in Gran Canaria äußert oder dort eventuell gar schon dabei ist. „Er muss jetzt entscheiden: 'Bin ich bereit oder tut es mir leid'“, sagte Bauermann. Nowitzki hatte angekündigt, sich bis Ende Juli über eine EM-Teilnahme äußern zu wollen. Bei der EM werden die ersten Olympia-Tickets vergeben.
Klar ist, dass für das deutsche Team die Olympia-Qualifikation kaum zu schaffen ist, sollte Nowitzki absagen. „Das wäre verdammt hart ohne ihn. Schon das Überstehen der Hammergruppe in der Vorrunde würde ganz schwierig werden“, betonte Bauermann. Zumal auch der andere NBA-Star, Chris Kaman von den Los Angeles Clippers, seine EM-Teilnahme an Nowitzkis Zusage geknüpft hatte. Laut Bauermann bestünde sogar das Szenario, dass Nowitzki im Falle einer Absage nie wieder für Deutschland spielen könnte.
Bauermann versteht nicht, dass sein Team in einigen Medien bereits auf den Favoritenthron gehoben wurde, falls Nowitzki und Kaman dabei sind. „Das ist absurd. Mit Nowitzki hätten wir aber viel größere Chancen, unser EM-Ziel zu erreichen“, räumte er angesichts der hervorragend besetzten deutschen Vorrunden-Gruppe mit Frankreich, Italien, Lettland, Serbien und Israel ein. Nur die beiden Top-Teams der EM buchen die Tickets nach London 2012, der Dritte, Vierte und Fünfte erhalten eine letzte Qualifikationschance im Frühsommer 2012.
Bauermann kritisierte, dass Nowitzki, „der populärste Sportler der Welt“, in den NBA-Finals nicht im deutschen Fernsehen zu sehen war. „Das ist nicht nachvollziehbar. Aber das kann man nicht dem Deutschen Basketball-Bund vorwerfen, der alles getan hat.“ Wenn Nowitzki und seine NBA-Spiele „im deutschen Fernsehen ebenso präsent gewesen wären wie in den deutschen Printmedien, wären wir heute ein ganzes Stück weiter. Umso wichtiger ist jetzt, dass er bei der EM spielt und sich dem deutschen TV-Publikum präsentieren kann“, sagte Bauermann.