Bauermann: Vier deutsche EM-Gegner „schlagbar“
Ljubljana (dpa) - Der frühere Basketball-Bundestrainer Dirk Bauermann traut dem deutschen Team bei der EM in Slowenien den Sprung in die Zwischenrunde zu.
„Das ist eine gute Gruppe für unsere Mannschaft und ich drücke den Jungs und den Trainern die Daumen, dass sie es schaffen“, sagte der 55 Jahre alte jetzige Coach Polens der Nachrichtenagentur dpa. „Sie haben eine realistischere Chance als wir mit Polen in die nächste Runde zu kommen.“
„Pflicht“ sei das Überstehen der Gruppenphase für das Team von Frank Menz aus seiner Sicht allerdings nicht. „Im Grunde sind es vier Mannschaften, die schlagbar sind“, analysierte Bauermann, der in der EM-Vorbereitung gegen die deutschen Gruppengegner Belgien, Ukraine, Großbritannien und Israel getestet hatte. Die Belgier und Ukrainer dürfe man allerdings nicht unterschätzen. „Die Israelis sind ganz unangenehm zu spielen“, betonte Bauermann zudem. Zum Auftakt trifft Deutschland am Mittwoch auf Mitfavorit Frankreich.
Für sein eigenes Team rechnet sich Bauermann vor dem Start gegen Georgien in Celje (14.30 Uhr) „gute Chancen“ aus, eines der favorisierten Teams von Titelverteidiger Spanien, Gastgeber Slowenien und Kroatien zu schlagen, um in die Zwischenrunde zu kommen. „Aber wir haben halt eine brutal harte Gruppe - mir wäre es lieber, wenn wir für die Deutschen in deren Gruppe wären“, sagte er.
In Polen schwärmen sie von ihrem neuen Trainerimport. „Bauermann hat sehr schnell eine Verständigung mit den Profis erreicht“, lobte die Sportzeitung „Przeglad Sportowy“ jüngst. „Er hat auf sie einen sehr guten Einfluss. Er ist ein Mann, der nicht viel redet, aber was er sagt, ist sehr konkret und präzise.“ Für Center Marcin Gortat von den Phoenix Suns ist Bauermanns Training „auf NBA-Level“.
Der 2,11-Meter-Hüne ist neben dem gleich großen Maciej Lampe unter dem Korb Dreh- und Angelpunkt des polnischen Spiels. Auf eine vergleichbare Strategie setzte Bauermann auch bei seinem letzten Turnier als Bundestrainer mit Dirk Nowitzki und Chris Kaman in der Rolle des „doppelköpfigen Monsters“ bei der Euro 2011.
Nach der EM wird sich der Silbermedaillengewinner von 2005 zunächst wieder seinem Job als Vereinscoach widmen. In der litauischen Liga hatte er in der Vorsaison Lietuvos Rytas zur Vizemeisterschaft geführt und strebt nun die Qualifikation zur Euroleague an.