DBB-Team verpasst Überraschung gegen Frankreich
Mannheim (dpa) - Einen Monat vor der EM in Slowenien haben die jungen deutschen Basketballer einen Überraschungserfolg gegen Titel-Mitfavorit Frankreich nur knapp verpasst.
Beim Härtetest gegen den Vize-Europameister kassierte das ersatzgeschwächte Team von Frank Menz in Mannheim mit 84:89 (32:48) die erste Niederlage unter dem neuen Bundestrainer. Trotz eines zwischenzeitlichen 24-Punkte-Rückstands hielt die Heimmannschaft das Spiel mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung bis kurz vor Schluss offen, beste Werfer waren Heiko Schaffartzik und Niels Giffey mit jeweils 13 Punkten. Ohne NBA-Topstar Tony Parker hatte der deutsche EM-Gruppengegner in Nicolas Batum (18 Zähler) von den Portland Trail Blazers den überragenden Mann auf dem Parkett.
Vor diesem Achtungszeichen hatten die deutschen Korbjäger die ersten vier Vorbereitungspartien gegen die zweitklassigen Teams aus der Slowakei und Portugal locker gewonnen. Am Freitag steht in Straßburg im Rahmen eines Vier-Länder-Turniers die nächste Partie gegen Frankreich an, zum Start der Europameisterschaft treffen die beiden Mannschaften am 4. September in Ljubljana erneut aufeinander.
Neben den Ausfällen von Philipp Neumann, Robin Benzing und Patrick Heckmann musste Menz kurzfristig auf Tibor Pleiß verzichten. Der Center des spanischen Topclubs Caja Laboral hofft nach einer im Training erlittenen Fingerverletzung zum kommenden Wochenende wieder fit zu sein. Erst vor wenigen Tagen hatten nach Dirk Nowitzki, Chris Kaman und Tim Ohlbrecht in Dennis Schröder und Elias Harris auch die übrigen deutschen NBA-Profis für die EM abgesagt. Bei Frankreich hatte sich Aufbauspieler Parker von den San Antonio Spurs vor der Partie zum Kurzurlaub abgemeldet, trotzdem konnte Coach Vincent Collet noch ein Sextett aus der nordamerikanischen Profiliga aufbieten.
Die Menz-Männer starteten dennoch stark - Giffey, Schaffartzik und Lucca Staiger sorgten mit getroffenen Dreiern für eine schnelle 9:5-Führung. Auch bis Mitte des zweiten Viertels hielt das deutsche Team gut mit und lag beim 28:33 nach 14 Minuten nur mit fünf Punkten zurück. Danach leisteten sich Schaffartzik und Co. allerdings zu viele Flüchtigkeitsfehler, und ließen die Franzosen mit einem 0:11-Lauf davonziehen. Elf Ballverluste standen alleine in der ersten Halbzeit zu Buche.
Trotz des deutlichen Rückstands beim 43:67 gab sich das Heimteam zu keiner Phase geschlagen und kämpfte sich mit einer Energieleistung wieder heran. Per Korbleger erzielte Guard Karsten Tadda die Punkte 15 und 16 in Serie und verkürzte zum Abschluss des dritten Abschnitts auf 59:67. Mit diesem Schwung ging es weiter, es entwickelte sich eine offene Schlussphase. Staiger ließ die Fans acht Sekunden vor Schluss per Dreier noch einmal hoffen, nervenstark sicherte Frankreich jedoch den Erfolg an der Freiwurflinie.