EM-Form gesucht: Zweite Supercup-Pleite für DBB-Team
Neu-Ulm (dpa) - Die jungen deutschen Basketballer haben beim Supercup die zweite Niederlage kassiert und sind noch deutlich von ihrer erhofften EM-Form entfernt.
Nach dem verpatzten Auftakt des Vorbereitungsturniers gegen Bosnien-Herzegowina unterlag das Team von Bundestrainer Frank Menz Mazedonien mit 67:81 (31:43). Elf Tage vor dem ersten Euro-Auftritt gegen Frankreich zeigte der Gastgeber in Neu-Ulm zwar zunächst ordentliche Ansätze, blieb aber gegen den Medaillenkandidaten zu unkonstant. Bester Werfer für den Titelverteidiger war Center Tibor Pleiß mit 16 Punkten, beim EM-Vierten von 2011 überzeugte Flügelspieler Gjorgji Chekovski ebenfalls mit 16 Zählern.
„Ich bin durchaus zufrieden mit der Leistung“, resümierte Menz. „Für die Jungs ist das ein superhohes Niveau, das Team gehört zu den besten Europas. Wenn wir zwei, drei Dreier mehr schießen, sind wir schon zur Halbzeit dran.“ Durch die zweite Niederlage droht dem Titelverteidiger das schlechteste Supercup-Abschneiden seit zwölf Jahren. Vor allem von der Dreipunkt-Linie mangelte es an Präzision - nur acht von 32 Versuchen fanden ihr Ziel. Zudem waren 17 Ballverluste deutlich zu viel.
Vor dem Duell mit dem zweimaligen Europameister Griechenland, der am Abend gegen Bosnien-Herzegowina seinen ersten Sieg bei diesem Supercup anstrebte, droht das Heimteam damit zum ersten Mal seit 2001 wieder ohne Erfolg beim Vorbereitungsturnier zu bleiben. „Wir müssen gegen die Griechen versuchen, den Kopf oben zu behalten“, sagte Menz. „Wenn wir mehr unserer offenen Würfe treffen, kriegen wir vielleicht ein enges Spiel.“
Wie schon beim 62:73 gegen Bosnien-Herzegowina zum Auftakt begann der Titelverteidiger voller Schwung und Engagement und setzte mit einem Dunk von Center Tibor Pleiß nach 13 Sekunden das erste Highlight. Erneut nutzte Menz den Test für zahlreiche Personal- und Rotationsrochaden, wurde aber durch jeweils zwei schnelle Fouls der Power Forwards Robin Benzing und Johannes Lischka auch früh zu Wechseln gezwungen.
Nach einem Ballgewinn des Ulmer Lokalmatadoren Per Günther sorgte Lucca Staiger mit seinem zweiten Dreier für das 18:11 und begeisterten Jubel bei den deutschen Fans unter den 3024 Zuschauern. Doch erneut schaffte es das Team trotz deutlicher Überlegenheit beim Rebound nicht, den Vorsprung zu halten - mit einem 18:2-Lauf zum 41:27 übernahm Mazedonien das Kommando. Schon am Freitag hatte der Gastgeber 15 Punkte in Serie kassiert - Ausdruck der Unkonstanz und Nervosität der Mannschaft, die neben Superstar Dirk Nowitzki diesen Sommer auch auf vier weitere NBA-Profis und mehrere etablierte Spieler verzichten muss.
Nachdem Menz am Vortag noch Nicolai Simon und Lischka auf der Bank gelassen hatte, bekamen nun Alex King und Karsten Tadda eine Pause. Bis zum EM-Start muss der Bundestrainer seinen Kader von 15 noch auf zwölf Akteure reduzieren.
„Wir haben nicht so viele Spieler, die die Mannschaft offensiv tragen können“, hatte Menz vor der Partie analysiert. Und gegen abgezockte Mazedonier konnten weder Kapitän Heiko Schaffartzik mit zwölf Punkten noch Aufbau-Kollege Per Günther das Spiel dauerhaft an sich reißen. Zudem musste Benzing bereits Mitte des dritten Viertels mit seinem fünften Foul vom Parkett.
Zwar hielten die Menz-Männer den Abstand nach der Pause weitgehend konstant, konnten den Rückstand aber nicht entscheidend verkürzen. Andreas Seiferth sorgte vier Minuten vor Ende noch einmal für das 60:68, souverän zog Mazedonien in der Schlussphase jedoch wieder davon.