Favoriten USA und Spanien im WM-Viertelfinale
Barcelona (dpa) - Das von den Fans heiß ersehnte Traumfinale bei der Basketball-Weltmeisterschaft zwischen Gastgeber Spanien und Titelverteidiger USA rückt immer näher.
Die beiden Topfavoriten setzten ihren Siegeszug im Achtelfinale souverän fort und sind nur noch zwei Schritte vom Endspiel entfernt. Die Amerikaner feierten in Barcelona einen ungefährdeten 86:63-Sieg gegen Mexiko und bekommen es im Viertelfinale mit Slowenien zu tun. Herausforderer Spanien fegte Senegal in Madrid mit 89:56 vom Parkett und sinnt nun auf Revanche gegen Frankreich.
„Wir wissen, dass sie Spieler auf höchstem Niveau haben und kämpfen werden. Aber wir haben nichts zu verlieren, denn wir sind die Favoriten“, sagte der einmal mehr überragende Pau Gasol zum bevorstehenden Duell mit dem Europameister. Der Center von den Chicago Bulls zeigte gegen die überforderten Afrikaner mit 17 Punkten, fünf Rebounds und drei Blocks erneut eine Klasse-Leistung und warf sich für die Neuauflage des im Vorjahr verlorenen EM-Halbfinals warm.
„Spiele gegen Frankreich sind immer hart. Wir kennen sie, sie haben ein physisch starkes Team und eine Menge talentierter Spieler. Sie wollen uns schlagen, aber wir wollen das Heimfinale erreichen“, sagte Spaniens Shooting Guard Sergio Llull. Im Gruppenspiel hatte sein Team den Erzrivalen beim 88:64 fast überrollt. „Das wird jetzt aber ein ganz anderes Spiel“, warnte Llull.
Im EM-Endspiel 2011 hatte sich Spanien ebenso wie im Viertelfinale der Olympischen Spiele 2012 durchgesetzt. Umso tiefer sitzt noch der Stachel von der vorjährigen EM-Niederlage. Die Franzosen, die sich beim 69:64 gegen Kroatien erneut schwertaten, träumen von einer Wiederholung dieses Coups. „Es wird schwer, aber wir haben nichts zu verlieren. Der ganze Druck liegt auf ihnen“, sagte Flügelspieler Mickaël Gelabale.
Das US-Team von Trainer Mike Krzyzewski dominierte beim 60. Länderspielsieg nacheinander von Beginn an, wurde von den Mexikanern aber auch selten voll gefordert. Beim Erfolg des viermaligen Weltmeisters traf Guard Stephen Curry sechs seiner neun Dreipunktewürfe und war mit 20 Punkten bester Werfer. „Jeder Sieg fühlt sich gut an. Wir wissen, dass jedes Spiel jetzt schwerer wird, wir müssen vorbereitet sein“, sagte der Profi der Golden State Warriors.
22 Jahre nach dem legendären Auftritt von Michael Jordan & Co. bei den Olympischen Spielen von Barcelona erinnerte trotz aller Überlegenheit nur wenig an den Glanz des damaligen Dream Teams. Den NBA-Stars reichten Einzelaktionen und schnelle Angriffe nach Ballgewinnen. Mexikos Gustavo Ayon deckte mit 25 Punkten in nur 37 Minuten Schwächen unterm Korb auf. Nun wartet Slowenien, das sich mit etwas Mühe 71:61 gegen die Dominikanische Republik durchsetzte.
Gegen die bisher furios auftretenden slowenischen Dragic-Brüder und vor allem in einem möglichen Finale gegen Spaniens Pau Gasol stehen die Amerikaner vor echten Schwergewichte im Zentrum. Kein Wunder, dass Coach Krzyzewski seinem Big Man DeMarcus Cousins zuletzt immer mehr Einsatzzeiten gab. Er soll mit seinem physisch geprägten Stil den Weg zum Korb zumachen.