Menz: „Wir haben den Sieg nicht entwertet“
Ljubljana (dpa) - Fragen aus der Mixed Zone und der Pressekonferenz an Basketball-Bundestrainer Frank Menz nach der 73:77-Niederlage gegen Belgien.
Es war ein irrsinnig spannendes Spiel. Was waren die Gründe für die Niederlage?
Antwort: Nachdem wir gestern sehr hoch geflogen sind, wussten wir, dass es ein ganz anderes Spiel werden würde. Leider hat man es gleich zu Beginn schon gemerkt, dass wir physisch nicht so präsent waren wie gestern. Es ist recht schwer, sich innerhalb von 16 Stunden auf das gleiche Niveau zu bringen und wir leben von unserer Physis, unserem schnellen Spiel und der Intensität in der Verteidigung. Das konnten wir heute leider nicht auf die Platte bringen. Die Belgier haben sehr gut gespielt für ihre Verhältnisse, wir haben überhaupt nicht gut gespielt und es war trotzdem ein knappes Spiel. Wir hatten den einfachen Wurf, um die zweite Verlängerung zu erreichen, das stimmt mich positiv.
Liegt das an der Unerfahrenheit Ihrer Mannschaft?
Antwort: Nein, das hat damit nichts zu tun. Das hat ein bisschen mit der Ansetzung zu tun. Ich glaube, dass es ganz normal und schwierig ist, nach einem überdurchschnittlich guten Spiel so spät abends gegen eine gute belgische Mannschaft zu spielen.
Was können Ihre Spieler aus dieser Partie mitnehmen für das Duell mit der Ukraine am Freitag?
Antwort: Eigentlich nur, dass wir trotz keiner Topleistung heute einen Rückstand von 15 Punkten aufgeholt haben und eine Siegchance hatten. Das stimmt uns ein bisschen optimistisch, dass wir hier Spiele gewinnen können, wenn wir besser spielen.
Sie sagten gestern, dass der große Sieg gegen Frankreich völlig wertlos sei, wenn die nächsten Partien nicht gewonnen würden. Sehen Sie das heute auch noch so?
Antwort: Wir haben den Sieg nicht entwertet, wir haben ihn trotzdem noch. Ich glaube, der gibt allen weiterhin Selbstvertrauen, wir wissen, dass wir auf einem sehr hohen Niveau spielen können. Heute hat es nicht gereicht, aber wir haben noch ein paar Chancen, Spiele zu gewinnen - jetzt gehen wir es an.
Sie mussten Heiko Schaffartzik 38 Minuten und Robin Benzing 37 Minuten auf dem Feld lassen. Wie besorgt sind Sie über das Energielevel für die nächsten Spiele?
Antwort: Das besorgt mich natürlich. Aber wir wollten dieses Spiel gewinnen, Robin war gut in Form und unsere Hauptwaffe. Heiko wollte ich ebenfalls mit seiner Körpersprache und seinem Selbstbewusstsein auf dem Feld haben, deshalb konnten sie keine Energie für morgen sparen. Wir haben noch mehr Spieler im Kader, deshalb muss sich jeder steigern. Robin und Heiko müssen sich erholen, wir spielen schon wieder um 14.30 Uhr, uns bleibt nicht viel Zeit.