Golden State Warriors vor NBA-Krönung - Ein Sieg fehlt
Oakland (dpa) - Die Golden State Warriors stehen kurz vor ihrem ersten Titelgewinn seit 1975. Die Kalifornier gewannen das fünfte Spiel der Playoff-Finalserie in der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA gegen die Cleveland Cavaliers mit 104:91.
Das beste Vorrunden-Team führt nun mit 3:2-Siegen und wäre bei einem Erfolg in Cleveland Meister. „Am Dienstag können wir hoffentlich die Trophäe in die Höhe strecken“, meinte Warriors-Spielmacher Stephen Curry.
Der ganz starke, aber letztlich dennoch sieglose LeBron James versuchte es nach der zweiten Niederlage nacheinander mit Zweck-Optimismus: „Das war nur eine Partie heute. Wir haben Spiel sechs zu Hause und die Gelegenheit, ein Entscheidungs-Match zu erzwingen“, sagte der Cavaliers-Superstar. Er hatte erneut alle Last auf seine muskulären Schultern geladen, war an fast allen erfolgreichen Angriffsaktionen in Halbzeit eins beteiligt. Mit 20 Punkten hatte James beim 50:51-Halbzeitrückstand bereits so viele Zähler verbucht wie im gesamten Spiel zuvor.
Trotz eines Triple Double (40 Punkte, 14 Rebounds, 11 Assists) konnte der 30-Jährige die Niederlage nicht verhindern. Das lag auch daran, dass der Alleskönner in der Schlussphase keinerlei Entlastung von seinen Teamkollegen bekam. „Ich wollte alles tun, damit mein Team gewinnen kann. Das ist mir in den vergangenen beiden Spielen nicht gelungen. Hoffentlich kann ich am Dienstag einen besseren Job machen. Die gesamte Mannschaft kann besser spielen“, meinte James.
Bei den Warriors wurde Curry mit zunehmender Spieldauer immer besser, verbuchte 17 seiner 37 Punkte im Schlussviertel. „Das sind die Finals, ich bin hier, um alles zu geben“, sagte er lässig. Vor allem mit seinen sieben erfolgreichen Dreiern riss er die Fans von ihren Sitzen. „Wenn Curry richtig heiß läuft, gibt es nicht viel, was wir dagegen tun können. Er hat einige unglaubliche Würfe getroffen. Manchmal muss man einfach den Hut ziehen“, meinte Cavaliers-Coach David Blatt voller Anerkennung.
„Steph hat zum Ende das Spiel übernommen, er war fantastisch“, lobte Golden States Trainer Steve Kerr. Er bremste trotz der möglichen Krönung am Dienstag für sein Team ein wenig die Euphorie: „Der schwerste Sieg in seiner Serie ist immer der vierte - vor allem in den Finals.“ Auch sein Allstar Klay Thompson ist sich der Schwere der Auswärtsaufgabe bewusst. „Das wird eine Schlacht am Dienstag.“ Sollte Cleveland mit einem Heimsieg zum 3:3 in der Serie ausgleichen, käme es am Freitag zu einem siebten und entscheidenden Match in Oakland.