„Magie von 2011“: Nowitzki setzt auf neue Unterstützung
Dallas (dpa) - Gleich der Saisonstart wird für Dirk Nowitzki zur Extra-Motivation. Bei den San Antonio Spurs müssen der Basketball-Superstar und seine Teamkollegen der Dallas Mavericks mitansehen, wie der Texas-Rivale die Meisterringe für den Titelgewinn 2014 erhält.
In den vergangenen Playoffs waren die Mavs nur knapp an den Spurs gescheitert - in seinem 17. NBA-Jahr sieht Nowitzki sein Team zwar in der Außenseiterrolle, aber auch bereit für einen neuen Anlauf. „Ich denke, wir können offensiv mit den besten Teams mithalten“, sagte der 36-Jährige vor der ersten Partie am Dienstag. „Wir haben jede Menge Waffen da draußen.“
Im Sommer unterschrieb Nowitzki einen neuen Dreijahresvertrag für 25 Millionen Dollar und ermöglichte mit seinem immensen Gehaltsverzicht die Verpflichtung von Rückkehrer Tyson Chandler und Chandler Parsons. Beide sind mit jeweils mehr als 14,7 Millionen pro Saison Topverdiener des Teams. „Er hat so viel weniger Geld genommen“, schwärmte Trainer Rick Carlisle von seinem deutschen Routinier. „So einen wie ihn gibt es nur alle 20, 25 Jahre. Wir müssen es genießen, solange er noch da ist.“
Seinen Platz in den Geschichtsbüchern der besten Liga der Welt hat Nowitzki nicht erst seit dem bislang einzigen Titeltriumph 2011 sicher. Inzwischen liegt der Würzburger mit 26 786 Punkten auf Platz zehn der ewigen NBA-Bestenliste und dürfte in dieser Saison bei normalem Verlauf auf Platz sieben hinter Shaquille O'Neal (28 596) vorrücken.
Dabei kommt Nowitzki zugute, dass er die Mavs mit seinen Leistungen längst nicht mehr alleine tragen muss. Aufbauspieler Monta Ellis reißt mit seinem schnellen Zug zum Korb Lücken für den Kapitän, von Parsons erhoffen sich die Mavs unter anderem Treffsicherheit aus der Distanz. „Neben den drei oder vier Top-Offensiven der Liga gibt es nichts Besseres als den Angriff von Rick Carlisle“, lobte Superstar LeBron James von den Cleveland Cavaliers nach einer Niederlage in der Vorbereitung bei Dallas.
Defensiv soll Center Chandler, der von den New York Knicks zurückkehrt, als „Anker“ wie im Meisterjahr für Stabilität sorgen. „Hoffentlich können wir etwas von der Magie aus 2011 zeigen“, erklärte Nowitzki, der aber auch um die starke Konkurrenz aus San Antonio, der Oklahoma City Thunder, Los Angeles Lakers oder Houston Rockets in der engen Western Conference weiß. „Ich denke aber, dass wir da durchaus mitspielen können, wenngleich nicht unbedingt um die Nummer eins“, sagte Nowitzki in einem Interview von „spox.com“.
Nach den zahlreichen öffentlichen Auftritten in Deutschland für die Kinopremiere des Dokumentarfilms über ihn hatte er keine Zeit verloren und war mit dem Clubflieger von Köln nach Dallas zur Vorbereitung gereist. Neben der Kräftigung seiner Beine feilte Nowitzki mit Mentor Holger Geschwindner in diesem Sommer auch an einem schnelleren Abschluss seiner Wurfbewegung. Er fühle sich gut, betonte Nowitzki mehrfach in der Vorbereitung.
Dass allerdings auch er vor der letzten Phase seiner Erfolgskarriere steht, machte dem Flügelspieler nicht nur das mögliche Karriereende seines 40 Jahre alten Kumpels Steve Nash deutlich. Der frühere Mavs-Mitspieler und heutige Los Angeles Laker muss mit einer Rückenverletzung die komplette Saison aussetzen. „Ich war schockiert“, sagte Nowitzki der Internetseite „espn.com“. „Erst im Juni habe ich ihn für eine Woche bei einem Fußballspiel gesehen - und selbst da stand er in der Halle.“ Ein eigener NBA-Auftritt mit 40? Das werde eher eng, bekennt Nowitzki.