Neben Nowitzki spielt auch Schröder bei EM
Berlin (dpa) - Bei ihrer EM-Mission kann die deutsche Basketball-Nationalmannschaft auf die NBA-Stars Dirk Nowitzki und Dennis Schröder setzen.
Am Donnerstag gab erst Dallas-Superstar Nowitzki seine Zusage, wenige Stunden später bestätigte Talent Schröder von den Atlanta Hawks seine Teilnahme an dem kontinentalen Turnier mit der Vorrunde im September in Berlin.
„Ich habe mich entschieden, in Berlin dabei zu sein“, kündigte der 36-jährige Nowitzki beim Sponsorentermin in Frankfurt/Main unter dem Jubel von 300 Fans sein Comeback im Nationaltrikot an. „Meine ganze Karriere hatte ich nie ein Heimturnier. Eine EM im Heimatland ist eine Riesensache.“ Am Rande des letzten Basketball-Halbfinals zwischen ALBA Berlin und Bayern München sagte Aufbauspieler Schröder: „Ja, ich spiele für Deutschland. Definitiv! Ich fühle mich gut. Und ich habe gesagt, wenn ich mich gut fühle nach der Saison, dann stehe ich auf jeden Fall zur Verfügung.“
Gemeinsam will Nowitzki mit dem 15 Jahre jüngeren Schröder das Team zu den Olympischen Spielen 2016 führen. „Klar wäre das ein absolutes Traumziel“, sagte der Würzburger im Interview der Deutschen Presse-Agentur. „Ob ich dann mit 38 auch noch mal auflaufe, das werden wir alles sehen.“ Nowitzki, der bereits vor sieben Jahren in Peking Fahnenträger war, schwärmte von Schröder. „Er hat einen Riesenschritt gemacht, ich bin echt stolz auf ihn.“
In der Gruppenphase steht das Duo vor schweren Aufgaben, nach dem Auftakt gegen Außenseiter Island geht es auch gegen den zweimaligen Europameister Spanien, Vize-Weltmeister Serbien, Italien und die Türkei. „Das ist eine Mördergruppe“, analysierte Nowitzki. Schröder, der die deutsche Mannschaft bereits durch die EM-Qualifikation geführt hatte, gab sich selbstbewusst: „Wir haben ein sehr gutes Team, auch mit den jungen Spielern. Da ist sehr viel möglich.“
Die besten vier Teams schaffen den Sprung ins Achtelfinale. Bei der EM-Endrunde in Lille schaffen die beiden Finalisten den direkten Sprung nach Rio, die nächsten vier Teams starten bei einem Qualifikationsturnier.
Die DBB-Verantwortlichen reagierten mit Begeisterung und Erleichterung auf Nowitzkis Zusage. „Wenn du einen NBA-All-Star hast, ist es ein riesiger Gewinn an Qualität“, sagte Bundestrainer Chris Fleming. „Seine Wichtigkeit für die jüngere Generation kann ich nicht genug unterstreichen.“ Auch den Stellenwert von Schröder nach dessen erster NBA-Saison schätzt Fleming hoch ein: „Er steht auch in wichtigen Phasen auf dem Parkett. Er hat eine tolle Entwicklung genommen.“
Möglicherweise kommt in Chris Kaman von den Portland Trail Blazers noch ein dritter Deutscher aus der nordamerikanischen Profi-Liga dazu. Er hatte wie Nowitzki zuletzt bei der EM 2011 in Litauen für Deutschland gespielt. „Chris Kaman hat mir auch gesagt, dass er spielen will“, sagte Schröder.