Supercup als Härtetest für Nowitzki

Bamberg (dpa) - Die Nowitzki-Mania schwappt weiter durch Deutschland. 1114 Tage nach seinem letzten Auftritt in Deutschland wird Dirk Nowitzki am Freitag beim Supercup-Auftakt gegen Belgien erstmals wieder vor heimischem Publikum auflaufen.

Der Basketball-Superstar wird die Bamberger Stechert Arena zum Kochen bringen. „Ich freue mich auf die Spiele“, sagte Nowitzki. „Das wird ein Spaß mit den Jungs.“ Neben Belgien warten mit Griechenland und Vize-Weltmeister Türkei beim traditionsreichen Vier-Länder-Turnier zwei weitere starke Gegner auf das deutsche Team.

„Der Supercup wird ein echter Härtetest für uns. Es wird spannend sein zu sehen, wie schnell wir uns zusammenfinden“, meinte Bundestrainer Dirk Bauermann. Seit dem 16. August hat der Nationalcoach neben Nowitzki auch NBA-Profi Chris Kaman dabei, nun gilt es, so schnell wie möglich als Team zu harmonieren.

Während Bauermann in dieser Hinsicht von einem „mühsamen Prozess“ spricht, gibt sich Nowitzki betont gelassen. „Ich glaube nicht, dass das ein großes Problem wird. Ich spiele immer für die Mannschaft und Chris ist auch kein eigensinniger Spieler“, sagte der 33-Jährige. „Wir müssen den Ball laufen lassen und alle müssen gefährlich sein. Zudem gilt es, gut von außen zu werfen, damit die Gegner nicht nur die Zone zumachen“, skizzierte der NBA-Champion das mögliche Erfolgsrezept.

Dass er in den kommenden sechs Testspielen und bei der Europameisterschaft in Litauen (31. August bis 18. September) eine „Zielscheibe auf dem Rücken“ tragen wird, ist dem NBA-Champion bewusst. Das Interesse am German Wunderkind ist riesengroß und scheint keine Grenzen zu kennen. „Auch im Urlaub bin ich überall erkannt worden und musste Fotos am Strand machen“, berichtete Nowitzki beim Medientraining in Bamberg, wo er von rund 15 Kamerateams empfangen wurde.

Doch Nowitzki scheint den Spaß am Basketball trotz des Rummels und der extrem kurzen Pause nicht verloren zu haben. Zwar habe er nach dem Titelgewinn ein „kleines Motivationsloch“ gehabt. „Aber mir war relativ klar, dass die Freude und der Spaß schnell wieder kommen, wenn ich ein paar Wochen weg bin vom Basketball. Und jetzt bin ich hier bei der Mannschaft und es geht wieder richtig los“, meinte der erstaunlich gut erholt wirkende Blondschopf.

Wie abseits des Parketts wird sich auch auf dem Feld alles um Nowitzki und NBA-Kollege Kaman drehen. „Zwei von drei Angriffen müssen über sie laufen“, erklärte Bauermann, der die übrigen Spieler bereits in den bisherigen dreieinhalb Wochen ohne die beiden Stars auf die veränderte Spielweise eingestellt hat. „Natürlich war das bereits ein fester Bestandteil.“

Vor allem die jungen Spieler wie Bambergs Center Tibor Pleiß sollen von Nowitzki und Kaman profitieren. „Sie werden das Niveau schon deutlich anheben“, ist sich Pleiß sicher. Wie rund die Hälfte des Teams hat der 21-Jährige bislang noch nie zusammen mit den beiden NBA-Profis auf dem Parkett gestanden. „Dirk war immer mein großes Vorbild. Jetzt mit ihm zusammenzuspielen ist der Wahnsinn.“