Verband will Nowitzki kein Mammutprogramm mit EM zumuten
Dallas (dpa) - Der deutsche Basketball steckt kurz vor Beginn der NBA-Playoffs von Dirk Nowitzki in der Zwickmühle. Natürlich erhält er die besten Wünsche aus der Heimat - bei einer langen Teilnahme an der K.o.-Runde mit den Dallas Mavericks rechnet man aber nicht mit der EM-Teilnahme des Routiniers.
„Sollte er mit Dallas ins Conference Finale kommen, dann würde er mit 110 Spielen zur Nationalmannschaft kommen“, sagte DBB-Generalsekretär Wolfgang Brenscheidt am Pokal-Wochenende in Oldenburg. „Diesen Fehler haben wir einmal gemacht bei der EM 2011 in Litauen, das sollte man keinem Menschen zumuten. Das wäre eine einschränkende Bedingung.“
Zu präsent sind noch die Erinnerungen an die bislang letzten Auftritte des 36-jährigen Würzburgers im Nationaltrikot: Nach dem NBA-Meistertitel mit Dallas kam er vor vier Jahren ausgelaugt zur Euro. Dort schied das deutsche Team enttäuschend in der Zwischenrunde aus, Nowitzki schleppte sich mit Verletzungen durch die anschließende Saison.
Nun hat er die generelle Bereitschaft für die EM mit der Heim-Vorrunde in Berlin erklärt, seinen Start aber vom Fitnesszustand nach Ende der Spielzeit abhängig gemacht. Ob Nowitzki jedoch mit den Mavs überhaupt die erste Runde der Playoffs übersteht, erscheint derzeit fraglich. Drei Spiele vor Ende der regulären Saison suchen die Texaner noch ihre Form. Beim 144:143 nach zwei Verlängerungen bei den Denver Nuggets gab Dallas eine 23-Punkte-Führung ab und verschwendete wertvolle Kraft.
„Ein Schritt zu langsam. Keine Rebounds. Ballverluste. Alles“, beschrieb Nowitzki die Verteidigungsleistung seines Teams. Ob er besorgt sei? „Ich bin darüber hinaus, mich zu sorgen. Wir müssen einfach besser spielen, vier Viertel lang.“
Die Mavs liegen bei der defensiven Effizienz aller Teams nur auf Platz 20, geben knapp 104 Punkte pro Partie ab. In der Western Conference ist Dallas nicht mehr von Platz sieben zu verdrängen und wartet noch auf den Gegner. Die Memphis Grizzlies (54 Siege/26 Niederlagen), Los Angeles Clippers (54/26) und San Antonio Spurs (54/26) sind bei der Bilanz hinter Spitzenreiter Golden State gleichauf, die Houston Rockets (53/26) liegen knapp dahinter.
„Wie ich lese, hat Memphis den direkten Vergleich auf seiner Seite, deshalb glaube ich, dass wir auf sie treffen“, analysierte Nowitzki das aktuelle Playoff-Bild. „Aber in dieser Liga passieren verrückte Dinge. Wir müssen abwarten. Alle Teams bereiten uns Matchup-Probleme, deshalb stehen sie an Nummer zwei.“