Bayer Leverkusen: Sami Hyypiä lässt die Stimmung steigen
Noch sechs Spieltage und sechs Chancen auf das internationale Geschäft.
Düsseldorf/Leverkusen. Es tut sich etwas in Leverkusen. Nur zwei Tage nach der Beurlaubung von Trainer Robin Dutt steigt die Stimmung bei Bayer. Lange wurde beim Training nicht soviel gelacht wie zum Auftakt der neuen Ära unter Ex-Profi und Teamchef Sami Hyypiä (Foto: dpa). Gemeinsam mit Sascha Lewandowski scheint der Finne bei seiner ersten Trainingseinheit mit der Mannschaft sofort den richtigen Ton getroffen zu haben.
Und einer scheint für die letzten sechs Spieltage nochmals aus der Versenkung aufzutauchen. Mit dem Abschied von Dutt ist Michael Ballack in Leverkusen wieder ein Thema. „Manchmal brauchst du auf dem Platz vor allem Erfahrung, Michael kann eine große Rolle in den letzten sechs Begegnungen spielen“, sagt Hyypiä.
Es hörte sich am Dienstag an wie ein Freifahrtsschein für den ehemaligen Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Hyypiä setzt auf Ballack. Und der macht den Eindruck, dass er diese Chance nicht verstreichen lassen will. Die Chance auf eine persönliche und vor allem versöhnliche Abschiedstournee mit Bayer Leverkusen, bevor es in die USA geht, um das Ende der Karriere nochmals zu versilbern.
Das Training begann eine Dreiviertelstunde später, weil Rudi Völler in der Kabine die Mannschaft nochmals auf das Saisonfinale einzuschwören versuchte. Bayer muss in den verbleibenden Spielen zumindest das Minimalziel Europa League erreichen.
Ballack übernahm auf dem Trainingsplatz sofort Verantwortung. „Wir sind in der Pflicht, wir müssen eine Reaktion zeigen.“ Solche Sätze hätte Ballack nie gesagt, wenn der Trainer noch Robin Dutt heißen würde. Den Beobachter beschlich das Gefühl, dass Ballack auf diesen Moment nur gewartet hat. Endlich wieder eine Rolle zu spielen. Und noch einmal zeigen zu können, was für ein Kerl er ist.
„Sami hat viel mit uns gesprochen, er hat seine Vorstellungen geäußert, alle haben ihn verstanden“, sagte Ballack. Vor Hyypiä haben sie Respekt in Leverkusen, der 38-Jährige war auf und neben dem Spielfeld immer eine Respektsperson. „Er war schon als Spieler eine Persönlichkeit“, sagt Ballack.
Hyypiä agierte zunächst im Hintergrund, aber es dauerte nicht lange, bis der 1,92 Meter große Finne das Kommando an sich riss. „Er hat mehr Konzentration gefordert“, erzählt Nationaltorwart René Adler.
In Leverkusen herrscht Aufbruchstimmung. Der HSV soll es am Sonntag zu spüren bekommen.