Boll bei EM gut drauf - Griechen nächster Gegner

Danzig (dpa) - Tischtennis-Star Timo Boll und seine Kollegen sind bei der EM in Danzig mit einer makellosen Bilanz ins Viertelfinale spaziert. Auf dem Weg zum fünften EM-Titel wartet nun Griechenland auf den Titelverteidiger.

Gastgeber Polen, Kroatien und die Slowakei waren in der Vorrunde keine Stolpersteine. „In der K.o.-Runde geht es wieder bei Null los. Jetzt kann jedes Spiel das Aus bedeuten“, warnte Bundestrainer Jörg Roßkopf nach drei klaren 3:0-Siegen vor allzu großem Leichtsinn.

Die deutschen Damen haben das erste EM-Edelmetall seit 2007 im Visier. Das unglückliche 2:3 gegen Rumänien machte die Auswahl von Coach Jörg Bitzigeio mit zwei Siegen gegen Russland (3:0) und die Ukraine (3:1) wett. Im Viertelfinale ist Rekord-Europameister Ungarn am Montag aber eine hohe Hürde. „Wir wollen unbedingt auf das Podest“, sagte Kristin Silbereisen (Kroppach).

„In großen Hallen fliegen die Bälle etwas langsamer. Daran muss ich mich gewöhnen. Da ich kein Hauruck-Spieler bin, kommt das meinem System eher entgegen“, erklärte der WM-Dritte Boll. Der 30-Jährige fühlt sich bei seiner zehnten EM-Teilnahme sichtlich wohl. „Halle und Unterkunft sind gut, nur das Essen verläuft etwas chaotisch“, sagte der Rekord-Europameister.

Vom Hotel mit Ostseeblick zur 11 000 Zuschauer fassenden Ergo-Arena geht Boll zu Fuß durch Schrebergärten. „Ein bisschen frische Luft tut gut“, scherzte der Düsseldorfer. Im bedeutungslosen Abendmatch gegen die Slowaken durften er und Dimitrij Ovtcharov pausieren. Der zweite Anzug mit Patrick Baum, Bastian Steger und Ruwen Filus passte aber prima.

„Wir müssen uns steigern, das wissen auch die Spieler“, sagte Roßkopf vor dem Medaillenmatch gegen die Griechen. „Im Viertelfinale wird auf der Bank eine ganz andere Anspannung zu spüren sein“, versprach der Weltranglisten-13. Ovtcharov.

Die DTTB-Damen mussten bis zum letzten Gruppenspiel um die Teilnahme am Viertelfinale zittern, schafften es aber gegen die Ukraine aus eigener Kraft. „Gruppensieger Ungarn wird bestimmt nicht erfreut sein, gegen uns spielen zu müssen“, sagte Trainer Bitzigeio.

Ex-Europameisterin Jiaduo Wu (Kroppach) sucht allerdings noch ihre Bestform. Sie verlor in Danzig bereits drei Einzel. Dennoch zog der Coach eine positive Vorrunden-Bilanz: „Wir haben als Team auf einem höheren Niveau gespielt als noch vor einem Jahr.“