World Boxing Super Series Abraham will Kasse machen: WM-Titel und Ali-Trophy

London (dpa) - Profiboxer Arthur Abraham will noch einmal an das große Geld. Der 37 Jahre alte ehemalige Weltmeister nimmt sogar einen von ihm ungeliebten Kämpfe im Ausland in Kauf, um sich für die millionenschwere World Boxing Super Series (WBSS) um die Muhammad-Ali-Trophy zu qualifizieren.

„Das ist meine letzte große Chance. Ich werde sie nutzen“, sagte der Supermittelgewichtler vor seinem Duell mit IBO-Weltmeister Chris Eubank jr. am Samstagabend in der Wembley Arena der britischen Hauptstadt.

Der nicht eben für seinen Trainingsfleiß bekannte Berliner gibt vor, bestens vorbereitet in den Kampf um den Gürtel des unbedeutenden Verbandes zu gehen. „Das Training läuft gut. Alles ist okay“, sagte der einstige K.o.-König, dem seine gefürchtete Schlaghärte abhandengekommen zu sein scheint. Von den letzten zehn Fights hat der frühere IBF- und WBO-Weltmeister nur zwei vorzeitig gewonnen.

In fremden Ringen war der Schützling von Trainer Ulli Wegner in den vergangenen Jahren zudem ein gern gesehener Gast. Der letzte Sieg liegt neun Jahre zurück, die vier Duelle danach gingen klar verloren. Im bis dato letzten „Auswärtsspiel“ verlor der gebürtige Armenier im April 2016 in Las Vegas den WBO-WM-Titel an den Mexikaner Gilberto Ramirez. Kampflos, wie Beobachter nach der desaströsen Punktniederlage des Sauerland-Boxers bissig formulierten.

Vielleicht auch deshalb hat Abrahams zehn Jahre jüngerer Rivale auch nicht eben Respekt vor dem in die Jahre gekommenen Haudegen. „Ich bin zu schnell, zu stark und zu hungrig für Arthur“, sagte der Brite Eubank jr., der der in 24 Kämpfen 19 K.o.-Siege landete. „Ich will und werde der erste Boxer sein, der Arthur Abraham auf die Bretter schickt.“ Der Kampf werde für Abraham ein Schock werden, kündigte Vater Chris Eubank Sr. an. 1994 hatte Eubank senior in einem WM-Kampf Graciano Rocchigiani höchst umstritten bezwungen. Heute ist er Manager und Trainer seines Sohnes.

Sollte Abraham gewinnen, wäre er als letzter Faustkämpfer für die lukrative Ali-Trophy qualifiziert. Sein Viertelfinalgegner wäre dann der Türke Avni Yildirim. In diesem Limit steigt mit dem ehemaligen Weltmeister Jürgen Brähmer (Schwerin) ein weiterer deutscher Boxer in den Ring. Im Cruisergewicht ist der ehemalige WBO-Champion Marco Huck dabei.

In beiden Gewichtsklassen steigen jeweils acht der weltbesten Faustkämpfer in den Ring. Die Kämpfe werden im K.o.-Modus ausgetragen. Wer den Pokal will, muss dreimal gewinnen. Die Austragungsorte werden weltweit ausgewählt. Das Viertelfinale wird im September/Oktober 2017 ausgetragen. Das Halbfinale folgt im Januar/Februar, das Finale im Mai 2018.