„Diese Ereignisse werden mich nicht davon abhalten weiterzumachen. Ich war schon immer ein Kämpfer und bin noch lange nicht da angekommen, wo ich sein möchte“, teilte der 32 Jahre alte Schweriner auf seiner Internetseite mit. Sein Hamburger Boxstall Universum hat sich noch nicht festgelegt.

Zuvor erkannte ihm der Weltverband WBO den WM-Titel im Halbschwergewicht ab, weil er den Kampf gegen den Briten Nathan Cleverly abgesagt hatte. Es war Brähmers dritte Kampf-Absage binnen zehn Monaten. Auch der zunächst für April geplante Fight gegen Cleverly war verschoben worden.

„Ich bin in diesen Tagen zutiefst unglücklich“, sagte Brähmer. Am 17. Mai sei die alte Verletzung am Augenlid beim Abschlusstraining wieder aufgetreten. Bei Universum hat sich Brähmer zwischenzeitlich gemeldet. „Jürgen hatte sich erst eingeigelt“, sagte Universum-Geschäftsführer Dietmar Poszwa.

Über die Zukunft des Boxers im Ring will sich der Stall noch nicht konkret äußern. „Demnächst müssen wir reden, ob es weitergeht und wie es weitergeht. Welche Möglichkeiten sind noch da? Denn die werden nicht so rosig sein“, meinte Poszwa.

Die Titelaberkennung sei laut Universum „nicht überraschend“. Poszwa: „Es gibt klare Regeln und Statuten.“ Brähmer, Weltmeister seit August 2009, hätte binnen 120 Tagen gegen Interims-Champion Cleverly antreten müssen, der sich den Titel im Dezember 2010 geholt hatte. Die Fristverlängerung bis zum 21. Mai war mit Zustimmung des Cleverly-Managements erfolgt.

Nun verfügt Universum nur noch über einen Weltmeister: den Schweriner Sebastian Zbik. Der boxt am 4. Juni in Los Angeles gegen den Mexikaner Juli Cesar Chavez junior.