Chagaev verliert WM-Titel an Australier Browne
Grosny (dpa) - Der in Hamburg lebende Schwergewichtsboxer Ruslan Chagaev hat seinen Weltmeistertitel des Verbandes WBA überraschend verloren. Der 37-jährige Usbeke unterlag in Grosny dem Australier Lucas Browne durch technischen K.o. in der zehnten Runde.
Der in 24 Kämpfen unbesiegte Browne ist erster Schwergewichtschampion in der Geschichte Australiens. Für Chagaev war es die dritte Niederlage im 39. Profikampf. Zuvor hatte er gegen Wladimir Klitschko (2009) und Alexander Powetkin (2011) verloren.
Chagaev hatte auf Einladung des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow in der Hauptstadt der russischen Teilrepublik gekämpft. In der sechsten Runde des WM-Duells vor 7000 Zuschauern schickte er den 36-jährigen Australier zu Boden. Der Herausforderer wurde angezählt, die Pausenglocke rettete ihn jedoch. In der zehnten Runde ging Chagaev nach einer Rechten Brownes zu Boden. Zwar stand er wieder auf, konnte sich dem anschließenden Schlagwirbel des elf Zentimeter größeren Australiers aber nicht entziehen. Der Ringrichter brach daraufhin den Kampf ab.
Die anderen Titel der großen Weltverbände im Schwergewicht teilen sich der Brite Tyson Fury (WBO und Super-Champion WBA), Charles Martin (USA/IBF) und Deontay Wilder (USA/WBC). Der Rückkampf zwischen Fury und Ex-Weltmeister Klitschko, der einst die Titel von WBO, IBF und WBA (Superchampion) besaß, soll möglichst noch bis Juni stattfinden. Wie Klitschko sagte, hofft er auf eine Bekanntgabe des Datums in wenigen Tagen. Martin verteidigt seinen IBF-Titel am 9. April in London gegen Anthony Joshua. Der 26 Jahre alte Brite hatte vor vier Jahren in London die olympische Goldmedaille im Superschwergewicht gewonnen.