Ekpo nur Zwischenstation für Stieglitz: Abraham wartet
Leipzig (dpa) - Der „Löwe“ Isaac Ekpo soll für Robert Stieglitz nur eine Zwischenstation sein. Der WBO-Weltmeister im Supermittelgewicht fiebert der dritten Auflage gegen Arthur Abraham entgegen, erst muss er in Leipzig aber noch den Fight gegen Ekpo gewinnen.
Aber auch der ewige Abraham, der seinen Titel im März gegen Stieglitz verlor, muss eine Woche später in Oldenburg vor dem Rematch gegen den in Russland geborenen Magdeburger noch gegen den Italiener Giovanni De Carolis bestehen.
Ekpo, Nummer sieben der WBO-Rangliste und nach den Worten eines Sprechers des Stieglitz-Managements eher „ein unbequemer Hauer als ein Techniker“, soll sich gegen den haushohen Favoriten wie in der Höhle des Löwen fühlen. Die Veranstalter rechnen am Samstag in der Messehalle 1 mit 6000 Zuschauern, die das Geschehen dank einer Tribünen-Spezialkonstruktion wie Gäste in einem Colosseum verfolgen können.
Der 30 Jahre alte Herausforderer aus Nigeria, früher Fußball-Torwart, lieferte vor seinem ersten WM-Kampf die passenden Sprüche. „Ich bin für Robert eine Zeitbombe, die mit dem ersten Gong anfängt zu ticken. Ich werde ihn besiegen. Meine K.o.-Ansage mache ich für die siebte Runde“, sagte Ekpo, der den zwei Jahre älteren Titelverteidiger zudem wissen ließ, er steige „mit einem Löwen“ in den Ring. Stieglitz quittierte die branchenübliche Provokation mit einem müden Lächeln und hielt sich verbal dezent zurück. „Ich bin gut vorbereitet und werde mein Ding machen“, erklärte er bei einem Abschluss-Showtraining.
Siege von Stieglitz und Abraham vorausgesetzt, sind hinter den Kulissen weitere Klippen zu umschiffen, bevor es zwischen beiden zum WM-Kampf Nummer drei - wahrscheinlich zu Beginn des Jahres 2014 - kommen kann. „Vor allem müssen wir uns über den Austragungsort einigen und darüber, wer überträgt“, sagte Frank Bleydorn, Sprecher des für Abraham zuständigen Sauerland-Managements.
Der gebürtige Armenier, der Stieglitz 2012 nach Punkten bezwang und vor sieben Monaten durch einen technischen K.o. in Runde drei unterlag, boxt für die ARD, Stieglitz für Sat.1. Da eine Einigung schwierig erscheint, dürfte der Kampf in die Versteigerung gehen und da hat die Stieglitz-Seite wegen des Börsen-Verteilungsschlüssels (75 Prozent für den Titelverteidiger) die besseren Karten.
Abraham-Trainer Ulli Wegner ließ bereits wissen, dass er wohl wegen der Symbolik nichts gegen einen Austragungsort Magdeburg hätte. In der Getec-Arena musste Abraham im März die bittere Niederlage gegen Stieglitz einstecken - dort würde sich eine Revanche gut machen. Die WBO machte ihn zum offiziellen Herausforderer, so dass der 33 Jahre alte Profi noch einmal einen „Alles-oder-Nichts-Kampf“ bestreiten darf. Eine erneute Niederlage dürfte endgültig Abrahams Karriereende markieren. Aber noch sind das alles Gedankenspiele in grauer Theorie. „Erstmal müssen beide gewinnen“, meinte Stieglitz-Manager Ulf Steinforth.