Olympia-Dritter Harutyunyan wechselt ins Profilager der Boxer

Hamburg (dpa) - Der Hamburger Amateurboxer Artem Harutyunyan ist ins Profilager gewechselt. Der Olympia-Dritte von 2016 im Halbweltergewicht (bis 64 kg) hat die Entscheidung gemeinsam mit seinem Bruder Robert getroffen.

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„Wir haben bisher bei keinem Promoter einen Vertrag unterschrieben“, sagte Harutyunyan. Beide wollen selbstständig bleiben. Vorerst ist Ismail Özen, Ehemann von Versandhaus-Erbin Janina Otto, ihr Manager und Berater. Bei Özens Charity Fight Night am 25. November geben die Brüder ihr Profi-Debüt.

„Das ein Verlust. Auch als Persönlichkeit war Artem ein Aushängeschild für den Verband“, sagte Michael Müller, Sportdirektor des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV). Für die Harutyunyan-Brüder ist es möglich, sich als Profis für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio zu qualifizieren. 2016 in Rio durften erstmals Profiboxer an Olympia teilnehmen. Das Angebot wurde aber kaum genutzt.

„Klar ist der Traum von Olympia noch da. Aber erst mal wollen wir uns auf das Profiboxen konzentrieren“, sagte der 27 Jahre alte Artem Harutyunyan. „Wir haben die Entscheidung akzeptiert“, meinte DBV-Präsident Jürgen Kyas. „Leider stagnierten Artems Leistungen seit Olympia. Es wäre besser gewesen, er wäre bei seinem Trainer Michael Timm in Schwerin geblieben.“

Stattdessen hatte sich der der gebürtige Armenier, der vor 26 Jahren mit seinen Eltern als Flüchtling nach Deutschland kam, seinem Schwiegervater und früheren Profiweltmeister Artur Grigorjan angeschlossen. Bei der WM Ende August in Hamburg war Medaillenkandidat Harutyunyan schon im Viertelfinale gescheitert.