Karriereknick für Boxerin Kentikian: WM-Titel futsch
Frankfurt/Oder (dpa) - Nach 29 Siegen in Serie hat Profiboxerin Susianna Kentikian den ersten Karriereknick hinnehmen müssen.
Die Fliegengewichtlerin aus Hamburg unterlag in der Brandenburghalle in Frankfurt/Oder der Amerikanerin Melissa McMorrow in zehn Runden nach Punkten (94:96, 94:96, 95:95) und verlor damit ihre WM-Gürtel der Verbände WBO, WBA und WIBF. „Ich bin sehr sehr traurig. Melissa hat viel Druck gemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich hinten liege. Ich wünsche mir einen Rückkampf“, sagte die entthronte Weltmeisterin nach der ersten Niederlage ihrer Karriere.
Kentikian hatte in der Anfangsphase einige Probleme mit der ebenso beweglichen wie schlagstarken Gegnerin. Danach steigerte sich die 24 Jahre alte gebürtige Armenierin, die seit Februar 2007 Weltmeisterin war, zwar. Das reichte aber nicht, um das Blatt noch wenden zu können. „Ich habe Susi nicht hinten gesehen, aber ich respektiere das Urteil. Natürlich muss da ein Rematch kommen“, sagte SES-Promoter Ulf Steinforth.
Die Chancen für eine Neuauflage stehen offensichtlich gut. „Wir geben Susi gern eine Revanche“, sagte McMorrows Trainer Eddie Croft. Die 30 Jahre alte neue Weltmeisterin feierte in ihrem erst 13. Profikampf den siebten Sieg.
In einem weiteren Kampf bezwang Schwergewichtler Francesco Pianeta (Gelsenkirchen) den ehemaligen Weltmeister Oliver McCall in zehn Runden einstimmig nach Punkten (98:92, 97:93, 99:91). Der mittlerweile 47 Jahre alte Amerikaner war 1994 nach einem sensationellen K.o.-Sieg in der zweiten Runde gegen Box-Legende Lennox Lewis (Großbritannien) für fast ein Jahr WBC-Champion.
