Klitschkos Knockout an der Tischtennisplatte

Der Boxer absolviert mit Profi Christian Süß eine ungewöhnliche Trainingseinheit.

Düsseldorf. Wann er das letzte Mal so besiegt wurde? Aus Wladimir Klitschko fährt es heraus: „Noch nie. Nicht so fürchterlich.“ Was Christian Süß, Düsseldorfer Championsleague-Sieger im Tischtennis, mit dem mehrfachen Box-Weltmeister an der Platte gemacht hat, kratzte schon ein wenig am Ego des Sportlers aus der Ukraine. Süß schnitt die Bälle so an, dass Klitschko über die Hälfte des Spiels mit dem Schläger hilflos in der Luft herum wedelte. 1:11 hieß es am Ende.

Dabei steht Wladimir Klitschko, der sich zurzeit auf seinen nächsten WM-Kampf am 10. Dezember in Düsseldorf vorbereitet, eigentlich ganz gerne an der Platte. Er sagt: „Ich spiele manchmal nach dem Training gegen meine Jungs, ab und zu auch gegen Vitali.“ Daher hatte sich der Boxer wohl auch insgesamt einen besseren Ausgang des gestrigen Spaß-Matches gegen den Düsseldorfer Profi gewünscht. „Das war ein K.o. in der ersten Runde“, erklärt Klitschko.

Gut mithalten konnte der Boxer in der Kategorie „draufhauen“. Mit einem Messgerät bestimmten er und Süß die Geschwindigkeit ihrer Schmetterbälle. Der Bundesliga-Spieler kam auf 98 Stundenkilometer, das Schwergewicht donnerte die Bälle immerhin mit 95 Stundenkilometern auf die Platte — oder in die Zuschauer. Süß anschließend: „Ich bin ganz froh, dass er keine Revanche im Boxring gefordert hat.“

Bei allen Späßen mit dem Schläger hatte Klitschkos Auftritt noch einen anderen Grund: seinen Kampf gegen Herausforderer Jean-Marc Mormeck zu bewerben. Dieser will dem absoluten Favoriten gleich alle fünf WM-Gürtel auf einmal entreißen. Die Erfolgsaussichten sind zweifelhaft. Doch Klitschko macht es spannend: „Man hat es doch gerade gesehen. Auch ein Amateur kann einmal einen Punkt gegen einen Profi landen.“