Weltmeisterin Kentikian wirbelt: Nur K.o. fehlt

Frankfurt/Oder (dpa) - Susi Kentikian wirbelt zwar schon wieder, der Killerinstinkt fehlt der Box-Weltmeisterin aber noch. Die Hamburgerin vermöbelte ihre Herausforderin Teerapora Pannimit aus Thailand vor 3000 Zuschauern in der Brandenburghalle von Frankfurt/Oder nach allen Regeln der Boxkunst.

Am Ende ging statt des erhofften K.o.-Sieges aber nur ein einstimmiger Punktsieg (100:90, 100:90, 100:90) in die makellose Kampfbilanz der in nun 29 Duellen ungeschlagenen Profiboxerin ein, die ihre 15. Titelverteidigung bestritt.

Kentikian wusste, warum sie über die kompletten zehn Runden gehen musste. „Nach der langen Pause war der Kampf okay. Ich hätte ein bisschen mehr nachsetzen müssen, aber die Gegnerin war auch recht zäh“, befand Kentikian erschöpft, aber glücklich. Und machte dem begeisterten Publikum in der Halle ein dickes Kompliment. „Die Stimmung war einfach unglaublich. Danke an alle, die gekommen sind“, lobte die nur 1,55 Meter große Weltmeisterin die Kulisse in der Oderstadt, die einst eine Domäne des Männer-Boxens mit Größen wie Henry Maske und Axel Schulz war.

Für Kentikian war der zweite Auftritt nach dem Wechsel von der Hamburger Universum-Promotion zum Magdeburger SES-Stall ein rundum gelungener und der Auftakt zu weiteren Großtaten der kleinen Fliegengewichtlerin. Die gebürtige Armenierin träumt von einem Kampf in Amerika, ihr Fernziel sind die Olympischen Spiele 2016, falls die Profis bis dahin zugelassen sind. Dafür würde sie sogar ihre drei WM-Titel niederlegen, bekannte die 24-Jährige.

Christina Hammer besitzt deren zwei, aber auch die waren am Freitagabend nicht einmal im Ansatz gefährdet. Die 21 Jahre alte Mittelgewichtlerin aus Dortmund bezwang die Amerikanerin Vashon Living nach zehn Runden einstimmig nach Punkten (100:90, 99:91, 100:90). Hammer blieb damit auch im elften Kampf ihrer Karriere siegreich.