Skandal-Boxer Chisora vor Anhörung reumütig

London (dpa) - Box-Rüpel Dereck Chisora gibt sich vor der Anhörung beim britischen Boxverband am 14. März reumütig und will jede Strafe akzeptieren.

„Alles, was ich möchte, ist, meine Sicht der Dinge darzulegen und fair behandelt zu werden. Jede Strafe, die sie mir auferlegen, trage ich mit Fassung“, sagte der Londoner dem „Independent on Sunday“. Es war sein erstes Interview seit den Vorfällen vor und nach dem WM-Kampf gegen Vitali Klitschko am 18. Februar in München. „Wenn ich auf das alles zurückblicke, ist mir das sehr peinlich“, sagte Chisora.

Das British Boxing Board of Control hat den 28-Jährigen zu einer Sondersitzung vorgeladen und will über Sanktionen beraten. Er könnte lebenslang seine Box-Lizenz verlieren. „Ich hoffe nur, dass sie realisieren, wie leid es mir tut“, sagte Chisora. Er wünsche sich, in den Ring zurückzukehren und das zu machen, was er am besten könne: kämpfen. „Ich weiß: Eines Tages werde ich Schwergewichtsweltmeister sein und Großbritannien ist stolz auf mich.“

Chisora hatte Klitschko beim öffentlichen Wiegen am Tag vor dem Kampf eine Ohrfeige verpasst. Unmittelbar vor Kampfbeginn spuckte er Vitali Klitschkos Bruder Wladimir ins Gesicht. Schließlich lieferte er sich bei der Pressekonferenz nach seiner Niederlage eine Prügelei mit seinem Landsmann David Haye.

Chisora schilderte, dass seine Mutter beim Anblick der TV-Bilder zusammengebrochen sei. „Ich bekam einen Telefonanruf, dass sie eine Panikattacke hatte und schnell ins Krankenhaus gebracht wurde“, sagte er. „Glaubt mir, ich habe mehr Angst vor meiner Mutter als vor jedem Gegner im Ring. Sie fürchtet, dass sie mir meine Box-Lizenz wegnehmen und fragt sich, was ich dann machen soll. Sie ist von mir abhängig.“

Vom Weltverband WBC ist Chisora bereits auf unbestimmte Zeit gesperrt worden. Zudem verlangte der in Mexiko ansässige Verband, Chisora solle sich einem Anti-Aggressionstraining unterziehen. Der deutsche Boxverband BDB wartet das Urteil der Briten ab, um danach sein Strafmaß zu verkünden. Präsident Thomas Pütz erwägt eine lebenslange Sperre für Auftritte in Deutschland.